Detlef Gumm und Hans-Georg Ullrich

Filmografie

Über 120 Produktionen haben die Dokumentarfilmer Detlef Gumm und Hans-Georg Ullrich seit 1972 gemeinsam realisiert, darunter ihre Langzeitdokumentation Berlin – Ecke Bundesplatz. Hier sind erstmals alle Dokumentarfilme der Filmemacher erfasst. Die hier angegebenen Jahreszahlen entsprechen dem Jahr der Erstausstrahlung. Diese Filmografie enthält außerdem alle von Hans-Georg Ullrich gedrehten Filme aus den Jahren vor 1972.

Zum Seitenanfang springen
  • Berlin - Ecke Bundesplatz (4 Langfilme)

    2012 (seit 1987), 4 x 90 Minuten

    Inhalt

    Feine Leute (2013, 90 Min.)
    Der Film erzählt die wundersame Wandlung des Prominenten-Anwalts Ülo Salm. Einst Vertreter der Reichen und Schönen, später angeklagt wegen Betrugs in größerem Stil und nach 14-monatiger Untersuchungshaft zu mehr als fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Er will sein Leben ändern. In Amerika spürt er seiner glücklichen Schülerzeit  nach. Seine inzwischen von ihm geschiedene Frau Constanze Salm von Rohn betreibt eine Boutique und arbeitet gleichzeitig als Top-Klatsch-Journalistin.

    *

    Schornsteinfegerglück (2013, 90 Min.)
    Der Film handelt von zwei jungen Männern, die Schornsteinfegermeister werden wollen. Michael Creutz tobt sich als Bodybuilder in Amerika aus, kehrt ernüchtert zurück und sorgt sich um Frau, Kinder und Schornsteinfegerjob. Karsten Schulze will kein „Halbgott in schwarz“ werden, probiert sich in vielen Berufen, heiratet und ist jetzt Chef einer Bodenverlegerfirma. Die Freundschaft zwischen den unterschiedlichen Charakteren bleibt bestehen.

    *

    Bäckerei im Kiez (2013, 90 Min.)
    Familie Dahms betreibt seit Anfang 1980 eine Bäckerei am Bundesplatz. Als Gerhard Dahms schwer erkrankt muss die Bäckerei verkauft werden. Er stirbt an Kehlkopfkrebs. Gerda Dahms versucht mit Hartz IV und der Berliner Tafel durchs Leben zu kommen, ohne ihren Optimismus zu verlieren.

    *

    Vater Mutter Kind (2013, 90 Min.)
    Gerhard Rehbein ist U-Bahn-Abfertiger, seine Frau Helga ist die quirlige, praktische Propagandistin und Hausfrau. Ihr Sohn Thomas, 1967 geboren, sitzt am liebsten in seinem Ohrensessel und denkt darüber nach, wie er aus seinem Leben das Beste machen könnte. Mit 30 fängt er an zu studieren. Heute arbeitet er als freier Fotograf, seine Zukunft: offen und ungewiss. Mutter Rehbein macht sich von jeher Sorgen um ihren Jungen: „Er ist manchmal so ein bisschen so ein kleiner Traumtänzer. Aber er muss ja irgendwo auch mal seine Brötchen verdienen.“

    Credits

    Jahr2012 (seit 1987)
    BuchHans-Georg Ullrich und Detlef Gumm
    RegieHans-Georg Ullrich und Detlef Gumm
    KameraMichael Weihrauch, Patrick Protz, Harald Beckmann, Hans-Georg Ullrich
    TonHelen Neikes
    SchnittSimone Klier
    KoproduktionWestdeutscher Rundfunk (WDR), Köln; Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), Berlin; 3sat, Mainz; Känguruh Film GmbH, Berlin; mit Fördermitteln der Medienboard Berlin- Brandenburg
    RedaktionLucia Keuter (WDR), Rolf Bergmann (RBB), Reinhard Wulf (3sat)
    RechercheClaudia Berghaus
    MusikAndreas Brauer
    RegieassistenzMartin Jabs
    SchnittassistenzMoritz Bauer
    TonbearbeitungHelen Neikes
    FotosIngeborg Ullrich
    BildbearbeitungGünter Berghaus
    MischungHelen Neikes
    Mitwirkende

    Feine Leute: Ülo Salm, Constanze Salm von Rohn

    Schornsteinfegerglück: Michael Creutz, Karsten Schulze, Susanne Creutz, Vildan Schulze

    Bäckerei im Kiez: Gerhard Dahms, Gerda Dahms

    Vater Mutter Kind: Gerhard Rehbein, Helga Rehbein, Thomas Rehbein

    Format16 mm und Digital, Farbe
    Länge4 x 90 Minuten

    Dokumente zu diesem Film

  • Berlin - Ecke Bundesplatz (5 Langfilme)

    2009 (seit 1987), 5 x 90 Minuten

    Inhalt

    Mütter und Töchter (2009, 90 Min.)
    Der Film erzählt von vier Generationen alleinerziehender Frauen aus der Familie Storbeck: Oma, Mutter und Töchter und ein Enkel. Alle leben von Sozialhilfe und kommen aus der Spirale der finanziellen Nöte nicht heraus. Die Väter der Kinder zahlen keine Alimente, die Angst vor dem leeren Kühlschrank ist groß.

    *

    Die Aussteiger (2009, 90 Min.)
    Der Film porträtiert über 23 Jahre lang zwei Homosexuelle vom Bundesplatz: Reimar Lenz, den unangepassten Intellektuellen und Hans Ingebrand, einen malenden Masseur. Die beiden Männer leben seit vielen Jahren zusammen, sind politisch aktiv und mussten beide in ihrer Jugend Diskriminierungen erleben, die bis heute an ihnen zehren. Sie stehen zu ihrem “Anderssein” und lassen eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft auf Lebenszeit beim Standesamt in Schmargendorf eintragen.

    *

    Yilmaz-Clan (2009, 90 Min.)
    Der Film zeichnet den Werdegang der türkischen Familie Yilmaz nach, die seit 20 Jahren in Berlin lebt. Die Großeltern sind in Nomadenzelten in den türkischen Bergen geboren und von Siemens nach Berlin geholt worden. Die Söhne betreiben ein Reinigungsunternehmen. Die Kinder wissen nicht so recht, ob sie türkisch oder deutsch sind. Vom Nomadenzelt in der Nähe von Malatya folgen die Filmemacher dem Sohn Emre Yilmaz bis in das Gymnasium in Berlin-Wilmersdorf.

    *

    Schön ist die Jugend (2009, 90 Min.)
    Zusammen mit der Hauskrankenpflege Danker führt dieser Film durch den Wilmersdorfer Witwenbezirk rund um den Bundesplatz. Wie sieht es in der Großstadt Berlin hinter den Gardinen der alten und kranken Menschen aus? Wie wichtig ist es, dass ab und zu jemand vorbeikommt, nicht nur um einen Verband zu wechseln, sondern auch zum Gespräch. Wir erleben rüstige Kriegerwitwen, vereinsamte  Alte und Kranke sowie einen ehemaligen Rockstar, der jetzt im Rollstuhl sitzt.

    *

    Die Köpcke Bande (2009, 90 Min.)
    Der Film porträtiert eine bürgerliche Familie Köpcke. Der Vater Nils Köpcke ist Sänger und Beerdigungsredner, die Mutter Ulli Köpcke ehemalige Tänzerin in Bayreuth und jetzt Hausfrau. Zu Beginn der Dreharbeiten waren die Köpcke-Kinder noch klein, jetzt werden sie allmählich pflügge und gehen ihrer eigenen Wege. Die beiden Töchter Maria und Antonia schlagen ebenfalls eine erfolgreiche Gesangslaufbahn ein,  Sohn Moritz startet als Überflieger eine Karriere als Ingenieur in einem schwedischen Konzern.

    Credits

    Jahr2009 (seit 1987)
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraMichael Weihrauch, Harald Beckmann, Hans-Georg Ullrich
    TonPatrick Protz
    SchnittSimone Klier
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln; Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB), Berlin; 3sat, Mainz
    RedaktionLucia Keuter (WDR), Rolf Bergmann (RBB), Reinhard Wulf (3sat)
    RechercheClaudia Berghaus
    MusikAndreas Brauer
    KameraassistenzPatrick Protz
    TonbearbeitungHelen Neikes
    FotosIngeborg Ullrich
    BildbearbeitungGünter Berghaus
    MischungHelen Neikes
    Mitwirkende

    Mütter und Töchter: Familie Storbeck

    Die Aussteiger: Reimar Lenz, Hans Ingebrand

    Yilmaz-Clan: Familie Yilmaz

    Schön ist die Jugend: Hauskrankenpflege Dirk Danker, Wilmersdorfer Witwen

    Die Köpcke Bande: Familie Köpcke

    Format16 mm und Digital, Farbe
    Länge5 x 90 Minuten
    FestivalPremiere auf der Berlinale 2009

    Dokumente zu diesem Film

  • Berlin - Ecke Bundesplatz (4 Langfilme)

    2004 (seit 1987), 4 x 89 Minuten

    Inhalt

    Kinder! Kinder! (2004, 89 Min.)
    In früheren Filmen wurde das Schicksal der alleinerziehenden Mutter Marina Storbeck bereits beschrieben. Jetzt geht es um die Entwicklung ihrer drei Kinder: Jasmin, Sabrina und Lukas. In der Nachbarschaft der Storbecks wachsen gleichzeitig die Kinder der Sänger-Familie Köpcke auf und gehen eigene Wege.
    Obwohl die Storbeck Kinder und die Köpcke Kinder aus ganz unterschiedlichen Familienverhältnissen kommen, gibt es eine Gemeinsamkeit: Sie leben das weiter, was ihre Eltern ihnen vorgelebt haben. Maria und Antonia Köpcke treten in die Fußstapfen des singenden Vaters und wollen ebenfalls Musiker werden. Nur Moritz Köpcke, der älteste Sohn, will anders leben und versucht sein Glück als erfolgreicher Manager.
    Die Lebensberechnung nach Sozialhilfezahlungen ist ein ewiger Kreislauf, aus dem sich Jasmin, Sabrina und Lukas Storbeck schwer befreien können.

    *

    Alte Freunde (2004, 89 Min.)
    Familie Kaufmann und Familie Rehbein haben sich in den 70er Jahren durch ihre Kinder kennengelernt. Peter Kaufmann ist Professor für Astrophysik, Herr Rehbein U-Bahnabfertiger. Helga Rehbein ist eine quirlige und praktische Propagandistin und Hausfrau. Inge Kaufmann war früher Sozialarbeiterin und ist durch einen Schlaganfall behindert, aber voller Lebensmut. Gemeinsam ist beiden Familien die tiefe Abneigung gegen Militär und Krieg. Wie haben sich die Lebensentwürfe dieser unterschiedlichen Ehepaare realisiert? Welche Erwartungen hatten und haben sie an die Ehe und an das Alter? Wie kann man heute souverän alt werden?

    *

    Vereinigungen (2004, 89 Min.)
    Der Film bezieht sich auf die kleinen Vereinigungen im privaten Bereich und parallel dazu auf die politische Entwicklung in Deutschland. Es wird die Karriere des Schornsteinfegers Michael Creutz erzählt, der zunächst nach Los Angeles aufbricht, um dort eine Karriere zu beginnen. Dann kommt er ernüchtert nach Berlin zurück und erhält einen Kehrbezirk, in dem ihm verhassten Ost-Berlin. Nach langen Jahren des Suchens kann er sich zur Ehe entschliessen.
    Gleichzeitig lassen sich Reimar Lenz und Hans Ingebrand, die jahrelang unter der Diskriminierung als Homosexuelle gelitten haben, standesamtlich trauen. Kurz nach der Wende zerreibt sich die Sozialistische Einheitspartei West-Berlin (SEW) in ihrem Wilmersdorfer Parteibüro in endlosen Diskussionen und Schuldzuweisungen. Wie denken die Genossen von einst heute?
    Was ist aus dem sechsjährigen Mädchen geworden, dass nach der Flucht aus Prag wochenlang mit ihren Eltern in der benachbarten Turnhalle campieren musste? Sie trifft sich nach 13 Jahren mit einer Freundin und dem Rektor von damals in der alten Schule. Einen Strassenzug weiter hatte ein Militaristenverband ein Vereinslokal. Jetzt wohnen hier Wehrdienstverweigerer.

    *

    Recht und Ordnung (2004, 89 Min.)
    Die wundersame Wandlung des Prominenten-Anwalts Ülo Salm wird erzählt. Einst Vertreter der Reichen und Schönen, später angeklagt wegen Betrugs in größerem Stil und nach 14-monatiger Untersuchungshaft zu mehr als fünf Jahren Gefängnis verurteilt.
    Einige Häuser weiter wohnt der eher bescheidene Beamte und Schiedsmann Kurt Ottenberg, der nach dem Tod seiner Frau ein neues Glück sucht.

    Credits

    Jahr2004 (seit 1987)
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHarald Beckmann, Hans-Georg Ullrich, Wolfgang Samlowski
    TonDetlef Gumm
    SchnittSimone Klier
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln; Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), Berlin; 3sat, Mainz; eine Sendung des WDR
    RedaktionMonika Paetow (WDR), Rolf Bergmann (RBB), Reinhard Wulf (3sat)
    MusikAndreas Brauer
    NegativschnittLjiljana Fisch
    TonschnittAnja Neitzert
    MitarbeitFranz Kozmus, Heiner Schlieper
    MischungMichael Eiler
    Mitwirkende

    Kinder! Kinder!: Marina Storbeck, Jasmin Storbeck, Sabrina Storbeck, Lukas Storbeck, Niels Köpcke, Ulli Köpcke, Maria Köpcke, Moritz Köpcke, Antonia Köpcke

    Alte Freunde: Inge Kaufmann, Peter Kaufmann, Gerhard Rehbein, Helge Rehbein

    Vereinigungen: Michael Creutz, Reimar Lenz, Hans Ingebrand

    Recht und Ordnung: Ülo Salm, Constanze Salm, Kurt Ottenberg, Marianne Ottenberg

    Format16 mm und Digital, Farbe
    Länge4 x 89 Minuten

    Dokumente zu diesem Film

  • Berlin - Ecke Bundesplatz (2 Langfilme)

    2001 (seit 1987), 2 x 60 Minuten

    Inhalt

    Grenzgänger (2001, 60 Min.)
    Kalle Gerhus lag jahrelang auf einer Bank im Volkspark. Er war Alkoholiker und nicht sesshaft. Mitleidige Wilmersdorfer Bürger versorgten ihn mit Lebensmitteln und Kleidung. Eines Tages bietet ihm eine Stadträtin einen Heimplatz an und sein Leben nimmt einen anderen Verlauf. Er wird sesshaft, hört auf zu trinken, lässt sich die Zähne richten, bekommt eine randlose Brille. Sein Aussehen verändert sich radikal. Aus dem wie 70jährig wirkenden “Penner” wird ein 40jähriger, strahlender Mann. Karl-Heinz Gerhus richtet sich in einer kleinen Wohnung ein, macht mehrere Aushilfsjobs, bekommt eine Stelle beim Roten Kreuz. Zögerlich nimmt er Kontakt zu Frauen auf und versöhnt sich mit seiner Schwester in der Lüneburger Heide. Im Herbst 2000 bricht er bei der Arbeit zusammen und muss ins Krankenhaus eingeliefert werden. Dort diagnostiziert man als Folge des langen Alkoholmissbrauchs ein kaputtes Herz. Er selbst rechnet sich keine Chance aus, auf die Warteliste für ein Spenderherz zu kommen. Nachdem er sich selbst aus dem Krankenhaus entlassen hat, stirbt er einige Tage später in seiner Wohnung. Seine Urne wird in seinem Heimatdorf anonym beigesetzt.
    Familie Yilmaz lebt seit 25 Jahren in Deutschland. Herr Yilmaz kam als Kind mit seinen Eltern nach Berlin und fühlt sich inzwischen als Deutscher. Mit seinem Bruder Erdogan Yilmaz betreibt er ein Reinigungs- und Gärtnerunternehmen. Seine Frau Songül Yilmaz unterzieht sich einem Sprachtest, um die deutsche Staatsangehörigkeit zu erlangen. Die beiden Kinder sollen es hier in Deutschland besser haben. Sie sprechen ebenso wie der Vater perfekt deutsch. Der Junge soll beschnitten werden. Dies geschieht ambulant in einer Kinderchirurgie. Gefeiert wird aber später im Heimatdorf in der Türkei.

    *

    Solisten (2001, 60 Min.)
    Mike Gallinus Vater, ein alter Fallschirmspringer und Militarist, hätte gern, dass der Sohn in seine Fußstapfen tritt. Doch nach dem Tod des Vaters versucht sich Mike als Kellner, arbeitet dann in einer Zigarettenfabrik und findet nach und nach zu seiner Profession: Er wird Lassokünstler und Bauchredner. Er hangelt sich von Auftritt zu Auftritt. Als Kleinkünstler wird er immer erfolgreicher, aber mit seinen verschiedenen Partnerinnen will es nicht so richtig klappen.
    Franz Kozmus ist in den 80er Jahren ein „Autonomer“. Er flüchtet vor dem Wehrdienst nach Berlin, pflegt sein schwarzes Outfit und seine roten Punkerhaare. Er lebt bescheiden von Sozialhilfe und Zeitungsaustragen und verweigert sich der Gesellschaft. Im Sommer 1987 macht er eine lange China-Reise.  Er dreht seine Reiseerlebnisse mit einer Super-8-Kamera, die das Filmteam ihm mitgegeben hat, und das Ergebnis ist beachtlich. Die Filmemacher ermuntern ihn, eine Ausbildung an einer Kameraschule zu machen. Nach seinem Abschlussfilm wird er Kameraassistent bei Känguruh-Film in Berlin und arbeitet weiter mit bei Berlin – Ecke Bundesplatz, nun allerdings auf der anderen Seite der Kamera. Inzwischen hat er sich als Kameramann selbständig gemacht.

    Credits

    Jahr2001 (seit 1987)
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHarald Beckmann, Hans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittMonika Smith
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag von 3sat, Mainz; Westdeutscher Rundfunk (WDR), Köln; Sender Freies Berlin (SFB), Berlin
    RedaktionReinhard Wulf (3sat), Monika Paetow (WDR), Rolf Bergmann (SFB)
    MusikAndreas Brauer
    SchnittassistenzMirjam Schwerk
    MitarbeitWolfgang Samlowski, Claudia Berghaus (ehem.Dufke), Franz Kozmus, Heiner Schlieper, Jürgen Volkéry
    MischungManfred Herold
    Mitwirkende

    Grenzgänger: Karlheinz Gerhus, Familie Yilmaz

    Solisten: Mike Gallinus, Eltern Gallinus, Franz Kozmus

    Format16 mm und Digital, Farbe
    Länge2 x 60 Minuten

    Dokumente zu diesem Film

  • Berlin - Ecke Bundesplatz (6 Langfilme)

    1999 (seit 1987), 6 x 90 Minuten

    Inhalt

    Der Aussteiger (1999, 90 Min.)
    Reimar Lenz ist Schriftsteller mit geringem Einkommen. Der Sohn einer renommierten Professorenfamilie verweigert sich dem Konsumdenken und lebt bewußt bescheiden mit seinem Freund Wohnung an Wohnung. Sein Freund Hans Ingebrand ist ein Malerpoet. Beide leben in und agieren aus einer gesellschaftlichen Nische. Dort verkünden sie stolz: „Kultur ist, was man selber macht“. Vom Kulturbetrieb verstehen beide nichts. Wenn Sie mal ausgehen, dann höchstens zu einer Mahnwache an der Gedächtniskirche, für Friedenspolitik und Menschenrechte. Die einen bezeichnen sie als Aussteiger, sie  selbst bezeichnen sich als Einsteiger in eine andere Art zu denken und zu leben.

    *

    Wilmersdorfer Witwen (1999, 90 Min.)
    Berta Tomaschefski ist 1897 geboren. Die alte Ostpreußin betrieb lange den Gemüseladen des Viertels und ist als rühriges Unikum bekannt und geachtet. Selbst kerngesund und topfit pflegt sie Wilmersdorfer Witwen, immer in der Hoffnung auf ein kleines Erbe. Ihrer Verwandtschaft aus Westdeutschland zeigt sie bei jedem Besuch die Mauer, bis die Mauer fällt.
    Mit 94 Jahren wird Frau Tomaschefski krank. Einen Herzschrittmacher lehnt sie ab. Ihre Enkelin bringt sie eines Tages ins Krankenhaus, wo sie nach ein paar Tagen stirbt.

    Außerdem zeigt die Dokumentation, wie Marlene Dietrich,  auch eine große alte Dame, unter zahlreicher Anteilnahme auf dem Kiezfriedhof beigesetzt wird.

    *

    Die Alleinerziehende (1999, 90 Min.)
    Marina Storbeck ist alleinerziehende Mutter mit einem Kind und voller Optimismus und Tatendrang. Als sie zum zweiten mal schwanger wird, ist sie immer noch optimistisch. Aber sie verliert ihren Job, sinkt auf der sozialen Leiter rasch ab und wird krank. Nach einer erfolgreichen Therapie wird sie Altenpflegerin und es scheint für einen kurzen Moment wieder steil aufwärts zu gehen. Doch dann kommt das dritte Kind. Sie ist strikt gegen Abtreibung. Sie ist enttäuscht von den Männern und der Kälte der Großstadt und sucht Halt bei ihrer Mutter, die zu ihrer Zeit fast das gleiche durchgemacht hat. Alles wiederholt sich. Ein ewiger Teufelskreis.

    *

    Der Prominentenanwalt (1999, 90 Min.)
    Ülo Salm bezeichnet sich als „Feld-, Wald- und Wiesenanwalt“, aber er einen Hang zur ‘High Society’ und zur Prominenz. So gehören Bubi Scholz ebenso zu seinen Mandanten wie Angeklagte im Mykonos Prozeß. Er spürt und registriert die Veränderungen im Osten sehr schnell und versucht ‘joint ventures’ in Estland und Moskau oder kauft mit Partnern Schlösser in der Noch-DDR, um sie eines Tages in Golf-Hotels umzuwandeln.
    Seine Frau Constanze Salm ist Top-Klatsch-Journalistin bei Massenblättern und liebt teure und schnelle Wagen. Nach der Scheidung reüssiert sie schnell als Boutiquebesitzerin, Teddybärherstellerin und Buchautorin. Ülo Salm verlegt trendgemäß seine Kanzlei nach Berlin-Mitte und seinen Wohnsitz in eine Villa im Berliner Umland.

    *

    Bäckermeister im Kiez (1999, 90 Min.)
    Familie Dahms betreibt eine kleine Bäckerei im Kiez. Gerhard Dahms ist der typische Kleinunternehmer, der von morgens bis abends in der Backstube arbeitet. Seine Frau Gerda Dahms, eine rheinische Frohnatur, steht vorn im Laden. Hin und wieder leisten sie sich eine Busreise in den Soltauer Heidepark oder einen Tagesausflug auf einem Butterdampfer, oder sie zocken auf der Trabrennbahn. Eines Tages wird Bäckermeister Dahms ein Tumor im Hals entfernt und er muss – auch angesichts der steigenden Mieten – den Bäckerladen verkaufen. Um seine Rente aufzubessern, arbeitet er als Hilfsbäcker bei türkischen Kollegen. Seine Frau verkauft Karten im nahegelegenen Kino Eva. Die Krebskrankheit und Gedanken an den Tod bestimmen ihr Leben. Der Feierabend findet regelmäßig in der Kneipe statt. In einem Winter fährt Familie Dahms nach Auschwitz.
    10 Jahre lag Karheinz Gerhus auf einer Bank im nahegelegenen Volkspark, trank und vegetierte als “Penner” vor sich hin. Einer seiner letzten Arbeitsplätze war die Bäckerei Dahms, zu Zeiten als der Laden noch lief. Mitleidige Bürger, auch Bäcker Dahms, steckten ihm Schrippen und andere Lebensmittel zu. Doch eines Tages zieht Karlheinz Gerhus in ein Wohnheim, kommt vom Alkohol los und läßt seine Zähne neu machen. Die Schuldnerberatung hilft ihm beim Tilgen von Altlasten und er nimmt einen Job als Pförtner beim Bezirksamt an. Bis zu dem Zeitpunkt ist er weg vom Alkohol und auf dem aufsteigenden Ast.

    *

    Die nächste Generation (1999, 90 Min.)
    Thomas Rehbein und Michael Creutz sind zwei junge Männer, die verschiedene Ziele haben und unterschiedliche Entwicklungen durchleben. Während der eine mit der Lehre unzufrieden ist und die Prüfungen nicht bestehtt, betreibt der andere Bodybuilding und bereitet sich auf die Schornsteinfegermeisterprüfung vor.
    Zuvor will Michael Creutz sich nochmal in Los Angeles austoben, mit der leisen Hoffnung auf einen Filmjob bei Arnold Schwarzenegger. Zurück in Berlin rückt er nach der Wiedervereinigung auf Platz eins in der Schornsteinfegerkehrliste und wird „Halbgott in schwarz“ in einem Ostberliner Bezirk. Jetzt wartet er noch auf die richtige Frau.
    Thomas Rehbein rafft sich zum Abendabitur auf und fängt mit 30 an zu studieren. Für ihn ist die Zukunft offen und ungewiß.
    Michael Creutz wird endlich Vater und kommt seinem Traum von einer großen, harmonischen Familie immer näher.

    Credits

    Jahr1999 (seit 1987)
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHarald Beckmann, Hans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittSimone Klier, Sybille Windt
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionMichael André
    RechercheClaudia Berghaus (ehem. Dufke)
    MusikArpad Bondy
    KameraassistenzFranz Kozmus
    SchnittassistenzMirjam Schwerk, Monika Smith
    MischungManfred Herold
    Mitwirkende

    Der Aussteiger: Reimar Lenz, Hans Ingebrand

    Wilmersdorfer Witwen: Berta Tomaschefski, Wilmersdorfer Witwen, Anneliese Richter, Heinz Gallinus mit alten Kameraden (anonym)

    Die Alleinerziehende: Marina Storbeck, Jasmin Storbeck, Sabrina Storbeck, Lukas Storbeck

    Der Prominentenanwalt: Ülo Salm, Constanze Salm

    Bäckermeister im Kiez: Gerhard Dahms, Gerda Dahms, Karlheinz Gerhus

    Die nächste Generation: Thomas Rehbein, Michael Creutz, Karsten Schulze

    Format16 mm und Digital, Farbe
    Länge6 x 90 Minuten

    Dokumente zu diesem Film

  • So alt wie das Jahrhundert (6 x 30 min)

    1999, 6 x 30 Minuten

    Inhalt

    So alt wie das Jahrhundert dokumentiert ein Jahrhundert erlebter Geschichte von acht Menschen aus Nordrhein Westfalen und ihren Lebenslinien und Schicksalen. Die Auswirkungen der großen Ereignisse der Zeit werden im Alltagsleben der Protagonisten mit allen Höhen und Tiefen widergespiegelt, den Schrecken zweier Weltkriege, Hunger, Angst, Geburt und Tod, aber auch den kleinen, stillen Momenten des Glücks.

    Credits

    Jahr1999
    BuchDetlef Gumm, Birgit Quastenberg, Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm, Birgit Quastenberg, Hans-Georg Ullrich
    KameraHarald Beckmann, Franz Kozmus
    TonDetlef Gumm
    SchnittJoel Ström, Birgit Quastenberg
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionHilde Müller, Monika Paetow
    RechercheJürgen Volkery
    Mitwirkende

    Else Luther, Theodor Holzapfel, Maria Tönnishoff, Else Wind, Anne Schwarzbeck, Albert Strothmann und Nora zum Winkel

    FormatDigiBeta, Farbe
    Länge6 x 30 Minuten

    Dokumente zu diesem Film

  • Spaghetti und Whisky

    1999, 30 Minuten

    Inhalt

    Lothar Michael Peter ist Schulfotograf. Morgens kurz vor 8 Uhr geht er mit seinem „Kofferstudio“ aus dem Haus. 100 Tage im Jahr fotografiert er Schulkinder, pro Tag sind es bis zu 300 verschiedene Aufnahmen. In seinem Leben hat er schon über eine Million Kinder fotografiert. Die Zeit ist knapp und das erste Foto muß sitzen und vor allen Dingen müssen die Augen offen sein. Die Konkurrenz ist riesig. Kein Schulfotograf will es sich mit einer Schule verderben. Kaufzwang gibt es nicht. Ein Gruppenfoto und viele gleiche Einzelporträts kosten die Eltern 19 Mark. Mindestens 65 Prozent der Bögen müssen verkauft werden, sonst stimmt der Verdienst nicht. Manche Lehrer lassen sich, zur Freude der Kinder, mitporträtieren. Ihr Foto ist dann natürlich kostenlos.
    Tagsüber bestimmen zwei Worte den Wortschatz des Schulfotografen: „Spaghetti“ und „Whisky“. Das sollen die Kinder beim Fotografieren sagen. Die Gesichter der Kinder wirken dann entspannter, die Zähne sind zu sehen und manchmal ein Lächeln. Ab einem bestimmten Alter hilft auch das nicht mehr. Die Jugendlichen wollen dann cool sein und nicht immer so doof lächeln.
    Einmal bringt Herr Peter einen alten Fotografenkollegen mit in die Schule. Fotograf Kirsch ist 83 Jahre alt, aber noch fit wie mit 45. Er hat diesen Job bis in die 60er Jahre gemacht, Herr Kirsch besitzt noch stinkende Blitzbeutel und den alten Mecki, den früher alle Kinder in den Arm nehmen sollten: so mußte es damals sein und kein Kind konnte sich gegen den Mecki wehren. Und natürlich die obligatorische Schiefertafel, „Mein erster Schultag“, die heute aus der Mode gekommen ist. Oft amüsiert sich Schulfotograf Peter, wenn einige Kinder ihre Lieblingstiere mitbringen: Hamster, Mäuse, Meerschweinchen, Hasen. Dann muß er sich die Geschichten zu den einzelnen Tieren anhören. Aber in der Regel kann er es den Kindern ausreden, sich mit den Tieren fotografieren zu lassen.
    Fast jede Klasse hat einen Klassenclown der beim Fotografieren besonders auffallen will und eine Prinzessin, die sich besonders hübsch gemacht hat.
    Wenn er Fotos macht und die Klasse ist sehr laut und unruhig, benutzt er den alten Trick:  er spricht ganz leise. Die Kinder respektieren seine Art, sie werden selbst ganz leise und halten sich an seine Anweisungen. Immer noch besser als eine Stunde Unterricht.

    Credits

    Jahr1999
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHarald Beckmann
    TonDetlef Gumm
    SchnittSimone Klier
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionGert K. Müntefering
    RechercheFriederike von Rauch
    MusikAndreas Brauer
    KameraassistenzFranz Kozmus
    SchnittassistenzBirgit Berndt
    MischungManfred Herold
    Mitwirkende

    Lothar Michael Peter

    FormatDigiBeta, Farbe
    Länge30 Minuten

    Dokumente zu diesem Film

  • Berlin - Ecke Bundesplatz (Folge 25 - 36)

    1998 (seit 1987), 11 x 25 Minuten

    Inhalt

    Folge 25 Ortstermin (1998, 25 Min.)
    Der Bundesplatz hat viel Facetten. Eine Gemeinde von Mullahs trifft sich regelmäßig zum Gebet am Bundesplatz, eine Heilpraktikerin hilft Patienten durch ihre Hypnosetherapie, Frau Schmöckel kann nicht mehr zur Kirche und nimmt am Hausgottesdienst teil. Die Brüder Yilmaz bringen mit ihrer Gebäudereinigungs- und Gartenpflegefirma die Häuser und Gärten rund um den Bundesplatz auf Hochglanz.

    *

    Folge 26 Familie Dahms (1998, 25 Min.)
    Nachts wenn alles schläft, beginnt der Arbeitstag von Bäcker Dahms. Mit lustigen Sprüchen steht Gerda Dahms vorne im Laden und bedient die ersten Kunden. Zum Ausgleich geht es auf Kurzreisen, z. B. in den Heidepark Soltau. Nach der Ladenrenovierung läuft die Bäckerei nicht mehr gut. Gerhard Dahms muss wegen einer schweren Erkrankung ins Klinikum, die Bäckerei wird geschlossen. Die Dahms verkaufen ihren Laden schließlich an einen türkischen Bäcker. Bäckermeister Dahms arbeitet von nun an im alten Laden als Angestellter. Gerda Dahms verkauft statt Schrippen jetzt Eintrittskarten und Popkorn im Kino. Nach Feierabend erzählt das Ehepaar Dahms in der Eckkneipe von ihren Zukunftsplänen.

    *

    Folge 27 Michael Creutz (1998, 25 Min.)
    Schornsteinfeger Michael Creutz hält seinen Körper beim Bodybuilding in Schuss. Immer nur auf den Berliner Dächern stehen und Schornsteine putzen, ist ihm zu wenig. Er nimmt eine Auszeit und fliegt nach Karlifornien auf den Spuren von Arnold Schwarzenegger. Die Mauer ist gefallen, Michael Creutz wird Bezirksschornsteinfeger im Ostteil der Stadt und lernt die schon lange gesuchte Frau seines Lebens kennen. Sport und Reisen, z.B. zum Helikopter-Skying nach Kanada, sind nach wie vor wichtig, aber Gedanken an ein Leben mit Kind und Frau und ein normales Familiendasein werden immer stärker.

    *

    Folge 28 Familie Rehbein (1998, 25 Min.)
    Gerhard Rehbein ist Zugabfertiger bei der Berliner U-Bahn, obwohl er Uniformen noch nie sonderlich mochte. Sohn Thomas lebt gerne bei seinen Eltern und läßt sich von der fürsorglichen Mutter die Haare schneiden und bekochen. Helga Rehbein ist Propagandistin im Kaufhaus. Sie liebt es, für ihre Männer zu kochen und zu backen und schätzt die Gemeinsamkeit. Die Silberne Hochzeit wird mit Filmteam gefeiert. Eine Reise nach St. Petersburg bricht den sonst so normalen Arbeitsalltag. Gerne spielt Ehepaar Rehbein mit dem befreundeten Ehepaar Kaufmann Boule im Park. An seinem letzten Arbeitstag im Zugabfertigerhäuschen auf dem Bahnhof Onkel-Toms Hütte wird Gerhard von einem Überraschungsständchen, das seine Frau organisiert hat, aus seiner sonstigen Ruhe gebracht.

    *

    Folge 29 Familie Kaufmann (1998, 25 Min.)
    Inge Kaufmann hatte einen Schlaganfall und erzählt, wie dieses Erlebnis die Nähe zu ihrem Mann Peter vertieft hat. Peter Kaufmann, ist Professor für Astrophysik und gerät beim Betrachten des Weltalls mit Studenten ins Philosophieren. Er spielt Cello, hat Interesse an Astrologie und erzählt von Meditation beim Gehen. Seine Frau muss nach dem Schlaganfall Gymnastik machen. Sie engagiert sich für ein schwerbehindertes Kind. Am Küchentisch schwärmen beide von ihren Reisen nach Frankreich. Mit dem Ehepaar Rehbein spielen sie gerne Boule im Park. Inge verrät, wie wichtig das kleine Glück im Leben ist. Bis 2000 wollen die Eheleute noch viele Reisen unternehmen.

    *

    Folge 30 Michael Gallinnus (1998, 25 Min.)
    Mike Gallinnus arbeitet als Kellner im Funkturmrestaurant, sein Vater wünscht sich, dass der Sohn mal in seine Fußstapfen tritt. Nach dem Tod des Vaters probiert Mike verschiedene Dinge aus: er baut sein Talent als Lassoschwinger aus, startet zusammen mit seiner Freundin eine eigene Show. Mikes Mutter erzählt, dass er ein Problemkind war und eigentlich schon immer der Clown in der Familie. Mike ist ein Lebenskünstler, der nach Amerika reist und das Cowboyleben studiert und auf einem Cowboy-Treff in der Noch-DDR beeindruckt. Er baut mit einer neuen Partnerin eine Tanzshow auf. Er begeistert Anglervereine und Kaufhausbesucher mit seinen Bauchtanznummern. Während er bei einem Fotoshooting seine Firma Maverik präsentiert, macht sich Mikes Mutter Gedanken über seine Karriere und die vielen verschiedenen Freundinnen, die ihrem Sohn nicht gut tun.

    *

    Folge 31 Ülo Salm (1998, 25 Min.)
    Ülo Salm betreibt am Bundesplatz eine „Feld-, Wald- und Wiesenpraxis“ – wie er selber sagt. Er ist bekannt als renommierter Prominenten-Aanwalt. Als Verteidiger von Bubi Scholz wird er in der Presse mit Rolls-Royce gezeigt beim Abholen seines Mandanten vor dem Gerichtssaal. Ehefrau Constanze Salm betreibt eine kleine Boutique, während ihr Mann nach der Wende als Notar viel in den neuen Bundesländern unterwegs ist. Seine Kanzlei zieht nach Berlin-Mitte um. Ülo Salm kauft eine alte Villa am östlichen Stadtrand und startet eine aufwändige Sanierung des Gebäudes. Außerdem engagiert er sich für den Hockeyklub die Berliner Eisbären und genießt die Spaziergänge mit seinem Hund durch die Natur.

    *

    Folge 32 Kalle Gerhus (1998, 25 Min.)
    Karlheinz Gerhus (Kalle) leistet gemeinnützige Arbeit, damit man nicht auf dumme Gedanken kommt. Er war früher Obdachloser im Park, hat es aber geschafft, vom Alkohol wegzukommen und eine eigene Wohnung zu bewohnen mit Hilfe des Sozialamtes. Endlich kann es sein früheres Leben aufräumen und sogar seine Zähne beim Zahnarzt neu richten. Die ständige Angst vor einem Rückfall belastet ihn. Er wünscht sich, nie wieder so tief abzurutschen, wie damals.

    *

    Folge 33 Familie Köpcke (1998, 25 Min.)
    Nils Köpcke probt mit seinem Rennaisance Quartett Divertimento Vokale. Er ist Sänger und Komponist und arbeitet als nichtkonfessioneller Trauerredner. Seine Frau Ulli Köpcke erzählt bei Yogaübungen über ihre Karriere als Tänzerin, die sie für ihre Familie mit drei Kindern nicht mehr weiterverfolgen konnte. Das Ferienhaus in Schweden ist Feriendomizil der Köpckes. Natur pur und gemeinsames Musizieren am Lagerfeuer mit der ganzen Familie. Während das Rennaisance Quartett Divertimento Vokale eine Einladung nach Rom im Vatikan wahrnimmt, bleibt Frau Köpcke in Berlin und trainiert mit dem neuen Hund in der Hundeschule. Die Köpcke Kinder werden immer selbstständiger. Die Eltern planen, aufs Land zu ziehen.

    *

    Folge 34 Familie Evers (1998, 25 Min.)
    Der ehemalige Schulsenator von Berlin wohnt mit seiner Frau am Bundesplatz. Ein reichhaltiges, politisches Leben innerhalb der SPD liegt hinter Carl-Heinz Evers. In seinen Memoiren hat er festgehalten, wie Politik und Privatleben sich gegenseitig beeinflusst haben. Er erzählt von seinem Rücktritt und dem Austritt aus der SPD. Ehefrau Micha Evers ist als Aktivistin für den Frieden unterwegs. Fazit für Herrn Evers aus seinen Erfahrungen und seinem Engagement für das politische Leben in der Stadt Berlin ist es, dass die Politiker nichts dazu gelernt haben.

    *

    Folge 35 Familie Ottenberg (1998, 25 Min.)
    Kurt Ottenberg ist Schiedsmann. Mit Schiedsverhandlungen und seinem Engagement für die SPD Bezirksversammlung füllt er seine Tage als Rentner. Ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt in Ottenbergs Leben ist seine Frau Marianne Ottenberg. Auch sie ist Mitglied der SPD. Die beiden reisen gerne in ferne Länder und verraten das Geheimnis ihrer langen, glücklichen Ehe. Ein Ausflug zum Grab von Willy Brandt wird vom Filmteam begleitet. Viel zu früh stirbt Marianne Ottenberg und Kurt Ottenberg erinnert sich auf der Insel Amrum an die vielen schönen gemeinsamen Momente, die er mit seiner Frau erleben durfte.

    *

    Folge 36 Berta Tomaschefski und Dirk Danker (1998, 25 Min.)
    Frau Tomaschefski ist am Bundesplatz bekannt. Die knapp 90jährige pflegt alte Frauen im Kiez und ist als Hauswartsfrau immer noch mobil und fit. Plötzlich wird sie selber krank. Die Hauskrankenpflege Danker pflegt die nun zusehens gebrechliche, alte Dame bis zu ihrem Tode. Dirk Danker spricht über seine Arbeit und darüber, wie er mit den Erfolgsaussichten in seinem Beruf umgeht. In seiner Freizeit reizt ihn der Fallschirmsprung und Touren auf dem Motorrad. Über seine Arbeit lernt er seine zukünftige Frau kennen. Eine große Hochzeit und die Geburt des Sohnes Justin bringen Glücksmomente ins Leben des Krankenpflegers.

    Credits

    Jahr1998 (seit 1987)
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich, Harald Beckmann
    TonDetlef Gumm
    SchnittSybille Windt
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionDr. Ulrich Harbecke, Dieter Saldecki, Hilde Müller
    RechercheClaudia Berghaus (ehem. Dufke)
    MusikArpad Bondy
    KameraassistenzFranz Kozmus
    Mitwirkende

    Folge 25 – 36: An- und Abmoderation: Otto Sander

    Folge 25: Eine Glaubensgemeinschaft, eine Heilpraktikerin, Erol und Erdogan Yilmaz

    Folge 26: Gerhard Dahms, Gerda Dahms

    Folge 27: Michael Creutz, Karsten Schulze

    Folge 28: Gerhard Rehbein, Helga Rehbein, Thomas Rehbein, Inge Kaufmann, Peter Kaufmann

    Folge 29: Inge Kaufmann, Peter Kaufmann, Gerhard Rehbein, Helga Rehbein

    Folge 30: Mike Gallinus, Heinz Gallinus

    Folge 31: Ülo Salm, Hockeyklub Berliner Eisbären, Constanze Salm

    Folge 32: Karlheinz Gerhus

    Folge 33: Niels Köpcke, Ulli Köpcke, Moritz Köpcke, Maria Köpcke, Antonia Köpcke

    Folge 34: Carl-Heinz Evers, Micha Evers

    Folge 35: Kurt und Marianne Ottenberg

    Folge 36: Berta Tomaschefski, Wilmersdorfer Witwen, Hauskrankenpflege Danker, Dirk Danker, Heike Danker, Justin Danker

    Format16 mm, Farbe
    Länge11 x 25 Minuten
  • Noch mal davongekommen

    1998, 90 Minuten

    Inhalt

    Uwe Scheddin ist vor 44 Jahren am schönen Seddiner See, 20 km südlich von Berlin, geboren. Lange lebt er in “wilder Ehe” mit Frau und deren Kindern zusammen in Berlin-Mitte, bis eine gemeinsame Tochter dazukommt.
    Nach seiner Studienzeit wird er Dramaturg am Potsdamer Kabarett und textet Programme. In seiner Jugend war Scheddin überzeugter FDJ-Sekretär, später Parteimitglied, will sich aber nie bevormunden lassen.
    Nach vielen Querelen mit der Parteiführung wird Uwe Scheddin nach der Wende Kleinunternehmer. Er besinnt sich auf seine schauspielerischen und sprachlichen Fähigkeiten und veranstaltet Stadt- und Landausflüge zu ungewöhnlichen Schauplätzen. Seine Kunden sind hauptsächlich Frauen aus dem Bildungsbürgertum. Dies führt oft zu Konflikten mit seiner Familie. Zu oft ist er an Wochenenden unterwegs. Ein unruhiger Mensch, umtriebig, immer auf der Suche nach Neuem, ein “Hans-Dampf” in allen Gassen. Er ist nicht nur ständig auf der Suche nach neuen, unbekannten Orten der Geschichte rund um Berlin, er fahndet auch in seiner eigenen Geschichte: viele alte Freunde von damals sind in den Westen abgehauen. Jetzt will er sich mit ihnen auseinandersetzen und nach „dunklen Punkten“ in seiner eigenen FDJ-Vergangenheit suchen. Nach langer Wartezeit sichtet er seine Akten bei der Gauck-Behörde. Er ist überrascht, wie er als einstiger „Genosse“ von der Staatssicherheit eingeschätzt und bespitzelt wurde.

    Credits

    Jahr1998
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHarald Beckmann, Hans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittSybille Windt
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionMonika Paetow
    RechercheClaudia Berghaus (ehem. Dufke)
    MusikAndreas Brauer
    RegieassistenzClaudia Berghaus (ehem. Dufke)
    KameraassistenzFranz Kozmus
    SchnittassistenzMirjam Schwerk
    MischungManfred Herold
    Mitwirkende

    Uwe Scheddin

    Format16 mm, Farbe
    Länge90 Minuten

    Dokumente zu diesem Film

  • Fotos für die Ewigkeit

    1996, 90 Minuten

    Inhalt

    Der Film beschreibt die ganz persönliche Sichtweise von neun Menschen zu dem Land, in dem sie leben. Rund um den Berliner Alexanderplatz wohnen und arbeiten die Protagonisten. Ihre Lebensgeschichten und Alltagserlebnisse stehen stellvertretend für die Situation verschiedener, deutscher Bürger heute. In einer Zeit, in der viel von Arbeitslosigkeit, Armut, Solidaritätszuschlag, der Öffnung nach Osten, dem Aufbruch aus einer dunklen, deutschen Vergangenheit in eine hell erleuchtete Ära nach der Wiedervereinigung in den Zeitungen zu lesen ist. Was denken ganz unterschiedliche Deutsche über ihr Land? Wie leben sie hier und was erwarten sie noch vom Leben? Wäre ihr Leben in einem anderen Land oder Staat ganz anders verlaufen? Dies sind nur einige Fragen, die im Film gestellt werden.
    Die neun Protagonisten lernen den Fotografen Konrad Hoffmeister kennen, dessen Lebenswerk es ist, Menschen mit ihren Ansichten zu Deutschland zu porträtieren. Er bittet seine Modelle, zwei oder drei  Sätze zu Deutschland auf einem Pappschild zu formulieren. Im Film werden die Menschen in sein Fotoatelier begleitet und der Prozeß der Meinungsbildung dokumentiert.
    Zusammen mit den Alltagsbeschreibungen entstand ein Film, der sich auf die Suche nach einer deutschen Identität macht. Ein Film über Gefühle, Stimmungen im Zusammentreffen zwischen Ost und West.

    Credits

    Jahr1996
    BuchHans-Georg Ullrich und Detlef Gumm
    RegieHans-Georg Ullrich und Detlef Gumm
    KameraHarald Beckmann
    TonDetlef Gumm
    SchnittSimone Klier
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionMonika Paetow
    RechercheClaudia Berghaus (ehem. Dufke)
    MusikAndreas Brauer
    RegieassistenzClaudia Berghaus (ehem. Dufke)
    KameraassistenzFranz Kozmus
    SchnittassistenzSülbiye Günar
    Mitwirkende

    Konrad Hoffmeister, Gerd König, Galina Paderina, Dieter (Nachnahme anonym), Wolfgang Hinz, Klaus Lange, Steffen Schambach, Horst Anders, Professor Dr. Otto Prokop und Professor Dr. Ernst Taubert

    Format16 mm, Farbe
    Länge90 Minuten

    Dokumente zu diesem Film

  • Berlin - Ecke Bundesplatz (Langfilm 3, 4 und 5)

    1995 (seit 1987), 3 x 90 Minuten

    Inhalt

    3. Langfilm (1995, 90 Min.)
    Im Mittelpunkt des Films stehen Ehepaar Salm, Mike Gallinnus und die Bäckerfamilie Dahms. Constanze Salm betreibt eine Teddybärenboutique und erklärt in Kursen, wie man Teddys macht. Außerdem ist sie Kolumnistin für Gesellschaftsklatsch und macht überwiegend Interviews mit Prominenten an attraktiven Orten.
    Ülo Salm, renommierter Rechtsanwalt und Notar, versucht beim Kauf von alten Schlössern in der ehemaligen DDR behilflich zu sein. Auf Rügen und in Ballenstedt im Harz sollen attraktive Hotelanlagen entstehen.
    “Lasso-Mike” kehrt von einem Informationstrip aus den USA zurück. Er möchte als Lassokünstler und Entertainer bekannt und berühmt werden. Zunächst gibt er seine Erfahrungen und Tricks in Cowboyclubs in der ehemaligen DDR im Umland von Berlin zum besten. Er probiert sich als Bauchredner und wechselt mehrfach die Partnerin.
    Die Bäckerei Dahms ist ein kleiner Familienbetrieb am Bundesplatz. Als Gerhard Dahms mit einer schweren Krankheit ins Klinikum Steglitz muss, denkt er an frühzeitige Aufgabe seines Betriebes und verkauft schliesslich seine Bäckerei.

    *

    4. Langfilm (1995, 90 Min.)
    Der Film zeigt die Höhen und Tiefen im Leben der Marina Storbeck, einer alleinerziehenden Mutter von zwei Kindern. Ihr wird die anonyme Großstadt und die Gleichgültigkeit der Menschen zu viel. Sie leidet unter Asthma und Neurodermitis und weiß manchmal nicht, wie sie alles schaffen soll. Eine Gesprächstherapie bringt ihr Auftrieb. Sie beginnt wieder, in ihrem alten Beruf als Krankenpflegerin zu arbeiten.
    Niels Köpcke feilt an einer Karriere als Sänger und Komponist und will auch seine Kinder ins Schallplattengeschäft bringen. Den Lebensunterhalt verdient er als Beerdigungsredner, was in krassem Gegensatz zu seinem fröhlichen Wesen steht.
    Michael Creutz will unbedingt Bezirksschornsteinfegermeister werden. Nach dem Mauerfall erhält er seine Chance in einem Ostbezirk und lernt dort Menschen und Gegend schätzen. Neben seinem beruflichen Aufstieg fehlt ihm nur noch die richtige Frau. Er hat ein ausgeprägtes Familiendenken und will viele Kinder. Doch seine Hamburger Freundin will nicht nach Berlin und er nicht dauerhaft nach Hamburg.

    *

    5. Langfilm (1995, 90 Min.)
    Berta Tomaschefski, die rüstige Hauswartsfrau, feiert bei bester Gesundheit ihren 90. Geburtstag. Ihre Freundinnen und Pflegefälle aus der Nachbarschaft werden krank und hinfällig.
    Frau Lindemann erwartet ihr zweites Kind. Ihr Mann lässt sich in der freiwilligen Polizeireserve am Schießstand ausbilden.
    Reimar Lenz, freier Schriftsteller bei bescheidenem Einkommen, organisiert in seiner Mansardenwohnung lebendige Diskussionsrunden zu den unterschiedlichsten Themen der Zeit. Zum Beispiel mit Gräfin von Maltzan, einer engagierten Tierärztin, die vor 50 Jahren am Bundesplatz, als er noch Kaiserplatz hieß, lebte und Juden vor den Nazis versteckte. Ihr Leben wurde von Hollywood mit Jaqueline Bisset verfilmt.
    Kurz nach dem Tod ihrer Freundin stirbt mit 94 Jahren Frau Tomaschefski.

    Credits

    Jahr1995 (seit 1987)
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittSybille Windt
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionDieter Saldecki, Martin Wiebel
    RechercheClaudia Berghaus (ehem. Dufke)
    MusikArpad Bondy
    Mitwirkende

    Langfilm 3: Ülo Salm, Constanze Salm, Mike Gallinus, Gerhard Dahms, Gerda Dahms

    Langfilm 4: Marina Storbeck, Jasmin Storbeck, Sabrina Storbeck, Niels Köpcke, Ulli Köpcke, Moritz Köpcke, Maria Köpcke, Antonia Köpcke, Michael Creutz

    Langfilm 5: Berta Tomaschefski, Wilmersdorfer Witwen, Anneliese Richter, Familie Lindemann, Reimar Lenz, Gräfin von Maltzan

    Format16 mm, Farbe
    Länge3 x 90 Minuten
  • Das Fremde

    1994, 86 Minuten

    Inhalt

    Sieben Menschen im wiedervereinten Deutschland:
    Der deutsche Botschaftssekretär aus Griechenland mit seiner Familie.
    Der Doktor der Wirtschaft aus Zaire.
    Die türkische Lehrerin.
    Der deutsche Grenzbeamte.
    Der in Südafrika aufgewachsene Oxfordstudent, dessen Familie aus Baruth stammt.
    Die Immobilienmakler, wo auch immer sie herkommen.
    Der Junker, der als Bauer zurückkehrt.
    Und eine Frau – sie war immer fremd in diesem Land und ist 1961 in Cottbus geboren. Sie beschreibt die Ängste der Fremden. Ihre langjährigen Gefühle geben Auskunft über Dinge, die so viele Deutsche gerne begreifen, erklären möchten.
    Dr. Mujemba, ein Afrikaner aus Zaire, geht in brandenburgische Schulen als „Schwarzer zum Anfassen“, um bei Kindern Berührungsängste und Vorurteile abzubauen.
    Die Gebrüder Wentzel (beide aus dem Westen) bauen ihren alten Besitz aus, reaktivieren Industriebetriebe und restaurieren u.a. gelbe Häuser, die einst im Familienbesitz waren. Bei der Familie Wenzel geht es um die Geschichte der Enteignung, der Rückkehr und die Erwartungshaltung der Bevölkerung. Ruinen sind bald beseitigt, so dass die Brüder bald alles wieder als Heimat ansehen können. Ein Makler aus dem Sauerland versucht Land aufzukaufen, um Ferienwohnungen für westdeutsche Kapitalanleger zu bauen. Herr von Maltzan, Chemiker aus Berlin, versucht aus der heruntergekommenen LPG auf dem Land seiner Ahnen Landwirtschaft zu betreiben. An der deutsch-polnischen Grenze beziehen Manager aus dem Westen und Bundesgrenzschutzbeamte provisorische Blockhaussiedlungen. In Baruth bereitet der junge Graf Solms die Rückkehr seines Vaters aus Namibia ins Baruther Schloß vor. In einer Greifswalder Erwachsenenschule bildet eine türkische Lehrerin aus Hamburg arbeitslose Ostingenieure aus. Jugendliche im Zonenrandgebiet sitzen hoffnungs- und antriebslos unter der dicken Dorflinde, schimpfen auf die Zustände, möchten aber am liebsten „bei Muttern“ bleiben.
    Als roter Faden, der sich durch den Film zieht, erzählt die Cottbuser Ärztin Gabriela Willbold, Kind eines schwarzen Vaters und einer weißen Mutter, von den Berührungsängsten der Patienten und von ihren Erfahrungen mit der anderen Hautfarbe.
    Alle Protagonisten verbindet die Erfahrung im Umgang mit einer neuen, fremden Situation.

    Credits

    Jahr1994
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich, Harald Beckmann
    TonDetlef Gumm
    SchnittSimone Klier
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionMonika Paetow
    MusikAndreas Brauer
    KameraassistenzFranz Kozmus
    SchnittassistenzBirgit Berndt
    MitarbeitSandra Collins, Birgit Quastenberg, Jürgen Volkery
    MischungMartin Steyer
    Mitwirkende

    Gabriela Willbold, Dr. Jean-Jerome Chico-Kaleu Muyemba, den Gebrüdern Wentzel, Herrn und Frau von Maltzan, Herrn Wendtland, Julian Graf zu Solms-Baruth, Nela Kelek und Jugendliche aus Rühstädt (anonym)

    Format16 mm, Farbe
    Länge86 Minuten
    Prädikatwertvoll
    FestivalFestival Leipzig 1994

    Dokumente zu diesem Film

  • Berlin - Ecke Bundesplatz (Folge 13 - 24)

    1993 (seit 1987), 11 x 30 Minuten

    Inhalt

    Folge 13 (1993, 30 Min.)
    Bernd-Matthias Lindemann wohnt seit zwei Jahren in der Nähe des Filmbüros. Er ist Heizungsmonteur. Demnächst erwarten er und seine Frau ihr zweites Kind. Eine große Leidenschaft von Herrn Lindemann ist das Sammeln, zum Beispiel von alten Berliner Stadtplänen. Er interessiert sich für ursprüngliche Berliner Bebauung und Architektur, möchte gern mal für ein paar Wochen im Berlin der Jahrhundertwende leben. Beim Katasteramt stöbert er in alten Bauunterlagen, wühlt in der Bauvergangenheit und erfreut sich an alten Stuckfassaden. Das Filmteam hofft zusammen mit ihm, noch manche Details über den Kiez zu erfahren.
    Der Schornsteinfegermeister Michael Creutz war bereits in einer der ersten Folgen zu sehen. Damals betrieb er intensiv Bodybuilding, bereitete sich auf seine Amerikareise vor, wollte Schwarzenegger treffen und eventuell zum Film gehen. Jetzt ist er aus Amerika zurück und orientiert sich im veränderten Berlin neu: er will auf Platz eins der Schornsteinfegerkehrliste aufrücken und in einem eigenen Bezirk kehren.
    Michael, der sich gern als Macho präsentiert, renoviert seine Wohnung und versucht Ordnung in sein Privatleben zu bringen und seine Beziehungen zu klären. Mit den Filmträumen wird er brechen.
    Durch die Wiedervereinigung ist Berlin nun in einer Kehrliste erfasst. Michaels Chancen auf den Posten als  Bezirksschornsteinfegermeister sind enorm gestiegen. Im Moment ist er auf Platz 47. Er fegt am ehemaligen Grenzübergang Prinzenstrasse, direkt über der ehemaligen Mauer, ein Viertel, das demnächst Berliner Stadtzentrum sein wird. Seine neue Freundin lebt in Hamburg und er pendelt zwischen den Städten.
    Franz Kozmus trainiert für den Berlin-Marathon. Nach seiner Chinareise sucht er neue Grenzerfahrungen beim Laufen, zumal er Probleme mit einem Arm hat. 16 400 Läufer sind diesmal beim Marathonlauf angemeldet. Franz möchte im ersten Drittel der Zielläufer sein. Eines Tages überrascht er uns mit der Tatsache, daß er mit seiner Freundin einen zweijährigen Sohn hat.

    *

    Folge 14 (1993, 30 Min.)
    Zwei Protagonistenfamilien wohnen zwar nur 100 m voneinander entfernt, dennoch leben sie in völlig unterschiedlichen Welten: Die Familie Köpcke geniesst die gemeinsame Zeit im paradiesischen Ferienidyll in Schweden, während die alleinerziehende Marina Storbeck in einer Hinterhofwohnung mit ihren zwei Kindern mit Existenzängsten kämpft und auf die Überweisung der Sozialhilfe wartet.
    Marina durchlebt in rascher Folge Hochs und Tiefs, kämpft mit Gewichtsproblemen. Sie trägt schwer an ihren 85 Kilo, kann das Frustessen nicht abstellen und leidet an einer Hautkrankheit, die sich täglich verschlimmert. Die Probleme wachsen ihr über den Kopf. Das Jucken der Haut treibt sie zu Selbstmordgedanken. Von den Menschen in der Großstadt fühlt sie sich enttäuscht, isoliert und verlassen. Angeschlagen zieht sie sich mit den Kindern und zwei Hunden in ihre Höhle, in ihre Schutzburg zurück.
    Familie Köpcke baut während des Sommerurlaubs am neugekauften Ferienhaus in Schweden. Hier kann Niels seine „Holzmacke“ richtig ausleben. Er konstruiert eine Terrasse mit Treppengeländern aus Berliner Abrisshäusern.

    *

    Folge 15 (1993, 30 Min.)
    Niels Köpcke gestaltet liebevoll und sorgfältig eine Speisekarte. Drei Familien treffen sich zu einem Abend der „Kulinarischen Gesellschaft für orgiastische Gaumenfreuden N.G.O.G.“ zur 14. Sitzung. Auf dem Speiseplan stehen: Sibiriens innerste Glut, Mittelmehrbewohner im Bade, Vitamine aus der Zitrushöhle und Adventsfleisch vom Ochsen.
    Bei Marina Storbeck kommt es eines Tages überraschend zum totalen, körperlichen Zusammenbruch. Sie kann gerade noch ihre Kinder bei Nachbarn abgeben und muß dann für Wochen ins Krankenhaus. Nach drei Wochen kann sie zum ersten mal wieder lachen und ihre Haut ist einigermaßen in Ordnung.
    Die Nachbarfamilie, ein kinderloses Ehepaar, muss sich auf die neue Situation als quasi Pflegeeltern einstellen. Rührend bemüht sich der Mann, seine eigenen Interessen und seine Ungeduld zurückzustellen und macht Hausaufgaben mit Jasmin. Nebenbei bringt er den Kindern das Bitte-Sagen bei.
    Niels Köpcke möchte seine Kinder ins Musikgeschäft bringen. Er übt mit ihnen selbstgemachte Liedertexte ein und geht mit ihnen zu einem großen Berliner Unterhaltungsmusikproduzenten zum Vorsingen. „Freudenbäumchen“ soll eine Single werden. Man diskutiert die Marktchancen. Einen Teil seines Lebensunterhaltes verdient Niels Köpcke als nichtkonfessioneller Grabredner. Mit anderen Kollegen diskutieren sie das Berufsbild.

    *

    Folge 16 (1993, 30 Min.)
    Ülo Salm, erfolgreicher Rechtsanwalt mit Notariat am Bundesplatz, ist auf dem Weg nach Rügen. In Rahlswiek steht ein Schloss, das 1871 erbaut wurde und  seit 1945 ein Heim für geistig Behinderte ist. Zusammen mit einem Berliner Investor, Consul Bauermeister, verhandeln beide den Kauf des Schlosses. Sie planen, die jetzigen Bewohner umzusiedeln in behindertengerechte Neubauten. Danach soll das Schloß zu einem Hotel für gehobene Ansprüche umgebaut werden. Ein Sylt des Ostens.
    Bäcker Dahms renoviert seinen Laden, an dem seit 1964 nichts mehr gemacht wurde. Keine Luxusmodernisierung, Hauptsache es ist sauber. Ehefrau Gerda Dahms genießt den freien Tag vor dem Fernsehapparat. Sie fühlte sich in der alten Einrichtung wohl.
    Renntag im traditionellen Hoppegarten. Nach der Wende mit neuem Flair. Gerhard Dahms ging hier schon immer hin. Ursprünglich sollte er Jockey werden, bis seine Eltern 1955 in den Westen gegangen sind. So ist er schließlich Bäcker geworden. In DDR-Zeiten wettete er mit relativ viel Geld und profitierte vom Schwarzmarktumtausch.
    Heute ist großer Renntag zum Tag der Deutschen Einheit. Constanze Salm ist Gesellschafts- und  Klatschkolumnistin bei einem Massenblatt und soll heute ein Interview mit dem Zigarrenfabrikanten Davidoff führen. Auf der Ehrenloge versammelt sich viel Prominenz: Walter Scheel und Zino Davidoff, er ist der Sponsor des Rennens.
    Constanze Salm betreibt ausserdem eine Boutique für Geschenkartikel mit Teddyspezialisierung. Abends trifft sie sich mit prominenten Berliner Frauen der Initiative „Frauen helfen Frauen“ zur Planung wohltätiger Zwecke.

    *

    Folge 17 (1993, 30 Min.)
    Ülo Salm ist erneut unterwegs zu Verhandlungen in die neuen Bundesländer. Dieses Mal nach Ballenstedt im Harz. Sein Klient: der adoptierte Prinz von Anhalt, Ehemann von Zsa Zsa Gabor und Nachbar der Reagans in Kalifornien. Der Prinz will sich mit Bürgermeister Gurke treffen, um eine Million Dollar seiner Gattin in das heruntergekommene Schloß Ballenstedt zu investieren. Im getäfelten Saal des Schlosses überreicht er Bürgermeister Gurke eine Reagan-Fotografie mit persönlicher Widmung des Ex-Präsidenten.
    Familie Köpcke erlebt diesen Besuch über den Bildschirm in einer abendlichen Talkshow. Dort stellt der Prinz den Vorgang etwas anders dar und trifft auf den geballten Zorn der Adligen.
    Familie Dahms kann sich keinen längeren Urlaub leisten. Sie machen Tagestouren, Butterfahrten oder einen sonntäglichen Trip in den Heidepark bei Soltau. Dort wird zum Eintrittspreis alles mehrfach abgefahren und ausprobiert, was sich dreht und bewegt.
    Einmal im Jahr findet irgendwo in Europa ein Corvette-Liebhabertreffen statt. Constanze Salm nimmt mit ihrer Corvette am Schönheitswettbewerb auf dem Österreichring teil. Auf dem Marktplatz werden die „teuren Schlitten“ (Kostenpunkt zwischen 40 und 120 000 DM ) bestaunt. Constanze Salm hat den Luftfilter vergolden lassen und hofft auf Punktegewinn.
    In unmittelbarer Nachbarschaft wird Marlene Dietrich auf dem Friedhof in der Fehlerstrasse beerdigt. Nach dem Rummel der Fernsehübertragung defilieren Tausende von Berlinern, Junge und Alte, Ernste und Schräge an ihrem Grab vorbei.

    *

    Folge 18 (1993, 30 Min.)
    Heinz Gallinus, der die letzten Jahre dem Militaristenverband  „Der Stahlhelm vorstand, ist gestorben. Zur Beerdigung erscheinen Vertreter der Alliierten. Wird sein Sohn Mike in die Fußstapfen des Vaters treten oder nimmt er eine andere Entwicklung? Er wird einen anderen Weg einschlagen, weg von den Uniformen hin zur Westernshow.
    Jeden Freitagabend versammelt sich bei dem Schriftsteller Reimar Lenz eine Gruppe zu unterschiedlichen Diskussionsthemen. Heute ist Gräfin von Maltzan eingeladen, eine 80jährige Tierärztin, die in den 40er Jahren ihre Tierarztpraxis in der Detmolder Strasse hatte. Während des Naziregimes versteckte sie ihren jüdischen Mann und half mehreren Verfolgten. Das Leben der resoluten Dame wurde mit Jaqueline Bisset in der Hauptrolle von Hollywood verfilmt. Gräfin von Maltzan erzählt, wie die Spielfilmszene im wirklichen Leben war und von den Nachbarschaftsverhältnissen während des Krieges.
    Mike Gallinus hat seine Ausbildung als Kellner geschmissen und arbeitet zusammen mit seiner Freundin Karin in einer Zigarettenfabrik. Die Vorstellung, mit 50 Jahren immer noch „Kiestreter“ zu sein, macht ihm Angst. Er will Artist und Showstar werden. Der neue Job ist monoton, wird aber gut bezahlt. Mike denkt über Ideen für seine neue Karriere nach. Am Wochenende tritt er als „Lasso-Mike“ bei Westernveranstaltungen auf. Er spezialisiert sich auf  ‘trick rooping‘, fesselt seine Freundin mit Lassos und will in der Showbranche ganz nach oben kommen.
    Reimar Lenz trifft sich zum morgendlichen Kaffee mit Presseschau mit seinem Freund Hans, der nur eine Tür weiter wohnt. Die zwei diskutieren über Tornados, Küchenschaben, Weihnachtsmänner und Energieverschwendung.

    *

    Folge 19 (1993, 30 Min.)
    Thomas Rehbein, inzwischen 26 Jahre alt, hat seine Gesellenprüfung als Siebdrucker in den Sand gesetzt. Er ist durch die Prüfung gefallen. Seine Eltern und einige Freunde stehen mit Bierfaß und Geschenken im Volkspark und wollen feiern. Die Enttäuschung über die nicht bestandene Prüfung ist groß. Von den geplanten 80 Gästen kommen allerdings nur acht. Thomas nimmt einen zweiten Anlauf als Siebdrucker in Norddeutschland und gibt dann mit diesem Berufswunsch auf. Zur Zeit arbeitet er bei der Post als Sortierer.
    „Lasso-Mike“ kommt aus Amerika zurück. Dort hat er sich bei echten Cowboys einige Lassotricks abgeguckt.
    Gerhard und Helga Rehbein machen Fahrradurlaub im Altmühltal in Franken. Sohn Thomas pflegt derweil sein Junggesellenleben in der heimischen Wohnung der Eltern: lange schlafen, aus Büchsen Eintopf kochen, dabei Videos gucken, Abwasch stehen lassen. Und dann hat er per Liste und Telefon die Anweisungen seiner Mutter zu befolgen: Frauen bringen immer Probleme mit sich und seine Freundin bringt ihm den Terminplan durcheinander. Heiraten will er frühestens mit 30. Ihm graut davor, sich durch eine frühzeitige Ehe zu verpflichten, rund 50 Jahre mit nur einem Menschen zusammenzubleiben.

    *

    Folge 20 (1993, 30 Min.)
    Zu den Protagonisten neu hinzugekommen ist Familie Graf. Sie gehört zur Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas. Frau Graf würde gern wieder im Sozialdienst arbeiten, aber solange die drei Kinder noch zur Schule gehen, macht sie den Haushalt. Herr Graf war zunächst leitender Angestellter in einer Türenfabrik. Nach der Wende entdeckte er eine Marktlücke und hat sich selbstständig gemacht. Er vertreibt Jalousien und Sicherheitsanlagen in den neuen Bundesländern. Seine Frau organisiert das Büro.
    Gelegentlich versammeln sich die Grafs mit Gleichgesinnten zur Bibelstunde. Die Kinder missionieren in den Treppenhäusern und versuchen die Botschaft der Zeugen Jehovas unter die Leute zu bringen. Frau Graf erzählt mit großer Offenheit über ihre Jugend und Probleme im täglichen Zusammenleben, über die subjektiv empfundene Demütigung, Haushaltsgeld erbitten zu müssen.
    Im ersten Frühjahr nach der Wende veranstaltet „Lasso-Mike“ das allererste Trickropermeeting in Deutschland, in dem kleinen Ort Bohnsdorf (noch DDR). Die Ost-Cowboys lauschen ergriffen seinen Worten und lernen von ihm, wie man Lassos dreht: ‘Wedding Ring‘, ‘flat loop‘ und ‘butterfly‘: Mike´s  WEST – OST Transfer in Sachen Kultur. Mike leidet nicht gerade an mangelndem Selbstbewußtsein. Kurz darauf studiert er mit einer neuen Partnerin eine Cowboy-Choreographie ein: mit neuem, weißem Cowboy-Dress und einem großen „M“ wie Mike auf seinem Gürtel.
    Derweil werden bei der Caritas am Bundesplatz abgetragene, gespendete Kleidungsstücke an Flüchtlinge aus Osteuropa ausgegeben: Pantalons für Rumänen.
    Die Zukunft mit seiner neuen Partnerin sollte perfekt aussehen. Doch es hat nicht lange angehalten. Die Tänzerin geht in die Schweiz und Mike nach Spandau. Der Zigarettenjob ist vorbei und er zieht zu einer neuen Freundin. Er übt bauchreden, sie regelt das Finanzielle.

    *

    Folge 21 (1993, 30 Min.)
    Familie Graf gehört zu den Zeugen Jehovas und missioniert im Bezirk.
    In Bibelstunden der Zeugen Jehovas wird kleinen Kindern z.B. durch die Geschichte von der Arche Noah beigebracht, auf Gott zu hören. Die größere Tochter der Familie Graf missioniert auf den Parkbänken des Volksparks und an Haustüren. Gern hören die älteren Leute zu, doch stoßen nicht alle Argumente und Prophezeihungen auf Verständnis. Besonders bei der Frage der nicht erlaubten Bluttransfusion scheiden sich die Geister.

    *

    Folge 22 (1993, 30 Min.)
    Herr Z. ist Gasschnüffler. Zur Zeit läuft er durch die Straßen rund um den Bundesplatz. Bei unterirdischem Gasaustritt piept das Gerät. Herr Z. hat alle europäischen Großstädte “gasmäßig” abgelaufen. Er war in Gegenden, die nie ein Tourist sieht. Von Nizza bis Köln, von Bilbao bis Amsterdam. Nur in Ostberlin möchte er nicht schnüffeln. Dort sollen 22 000 Lecks sein. Wiedervereinigungsproblematik aus Gasmannsicht.
    Berta Tomaschefski (89) und Anneliese Richter (81) beim Kaffeeklatsch. Es wird über die Mauer, die Rente, Krieg, Einsamkeit und Kinder sinniert. Sie beschließen, ihren früheren Pflegefall Frau Friedrich (86) in der Geriatrie zu besuchen. Frau Friedrich ist schon recht gebrechlich, kann kaum noch sprechen, freut sich aber sehr über den Besuch und Frau Tomaschefskis Lied:  „Im schönsten Wiesengrunde.” Vier Wochen später ist Frau Friedrich tot. Sie wird anonym in einem Gemeinschaftsgrab bestattet. Frau Tomaschefski und Frau Richter müssen lange nach dem Urnenplatz suchen. Berta Tomaschefski wünscht sich einen ordentlichen Grabstein, „damit sie weiß, für was sie im Leben gearbeitet hat“. Am 06. 09. 1991 bringt Frau Lindemann ihre Tochter Ricarda zur Welt.

    *

    Folge 23 (1993, 30 Min.)
    Am 13. Oktober feiert Berta Tomaschefski – fit wie eh und je – ihren 90. Geburtstag. Ihre Enkel schenken ihr einen Hörfunkglückwunsch von Dieter Thomas Heck. Herrmann Prey singt (zusammen mit Frau Tomaschefski) „Im schönsten Wiesengrund“. Die Gratulanten geben sich die Klinke in die Hand, der Besucherstrom will nicht abreißen.
    Kurz danach muß Frau Tomaschefski mit einem Schwächeanfall zum ersten Mal in ihrem Leben ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Man rät ihr zu einem Herzschrittmacher, aber den lehnt sie strikt ab. Das sei etwas für junge Leute. „Wie lange sollen denn die Alten noch leben?“, fragt sie den Hausarzt.
    Literarische Diskussion bei Reimar Lenz. Der Schriftsteller Lenz hat seinen Gast Eden vor Jahren in einer Nervenklinik kennengelernt. Eden hatte einen Unfall. Er schreibt naive Gedichte und führt sie zusammen mit Martina vor. In einem Workshop wird an den Werken gefeilt und es werden Fragen diskutiert: Kann man Intuition mit Intuition verbessern?
    Um sich fit zu halten, singt und tanzt Frau Tomaschefski alleine in ihrem Wohnzimmer „Schön ist die Jugend, sie kommt nicht mehr.“ Kurz vor Weihnachten muß ihre Freundin Anneliese Richter ins Krankenhaus. Frau Tomaschefski, selbst wieder topfit, singt ihr ein Weihnachtslied am Krankenbett.

    *

    Folge 24 (1993, 30 Min.)
    Reimar Lenz und Hans Ingenbrand ernten Holunderbeeren im städtischen Park, ein Relikt aus der Nachkriegszeit. Sie finden es alles andere als exotisch, sich an der in der Stadt verbliebenen Restnatur zu bedienen. Aus den Holunderbeeren wird Saft gekocht.
    Helga Rehbein singt in einem Chor und lernt dadurch eine Familie aus Leningrad kennen. Man führt jahrelang Briefwechsel. Eines Tages, nachdem Leningrad wieder St. Petersburg heißt, kommt die russische Familie zu Besuch und lädt zu einem Gegenbesuch nach Russland ein. Familie Rehbein ist stark beeindruckt von der Gastfreundschaft, den langen Schlangen vor den Lebensmittelgeschäften, dem Preisgefälle, der Erimitage und der St. Petersburger U-Bahn, die ihnen viel sauberer als die in Berlin vorkommt. Zurück in Deutschland schiebt Gerhard Rehbein wieder einsame Nachtschicht auf seiner U-Bahn-Station Onkel-Tom’s- Hütte.

    Credits

    Jahr1993 (seit 1987)
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittSimone Klier
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionDr. Ulrich Harbecke, Dieter Saldecki, Martin Wiebel
    RechercheMarina Kassube
    MusikArpad Bondy
    KameraassistenzRalf Klingelhöfer, Harald Beckmann
    SchnittassistenzBirgit Berndt
    Mitwirkende

    Folge 13: Bernd-Matthias Lindemann, Michael Creutz, Franz Kozmus

    Folge 14: Marina Storbeck, Jasmin Storbeck, Sabrina Storbeck, Niels Köpcke, Ulli Köpcke, Moritz Köpcke, Maria Köpcke, Antonia Köpcke

    Folge 15: Marina Storbeck, Jasmin Storbeck, Sabrina Storbeck, Niels Köpcke, Ulli Köpcke, Moritz Köpcke, Maria Köpcke, Antonia Köpcke

    Folge 16: Ülo Salm, Constanze Salm, Gerhard Dahms, Gerda Dahms, Consul Bauermeister, Zino Davidoff

    Folge 17: Ülo Salm, Prinz von Anhalt, Constanze Salm, Familie Köpcke, Gerhard Dahms, Gerda Dahms

    Folge 18: Heinz Gallinus, Mike Gallinus, Reimar Lenz, Hans Ingebrand, Gräfin von Maltzan

    Folge 19: Thomas Rehbein, Gerhard Rehbein, Helga Rehbein, Mike Gallinus

    Folge 20: Familie Graf, Mike Gallinus

    Folge 21: Familie Graf

    Folge 22: Berta Tomaschefski, Wilmersdorfer Witwen, Anneliese Richter, Familie Lindemann

    Folge 23: Berta Tomaschefski, Reimar Lenz, Anneliese Richter

    Folge 24: Reimar Lenz, Hans Ingebrand, Helga Rehbein, Gerhard Rehbein, Thomas Rehbein

    Format16 mm, Farbe
    Länge11 x 30 Minuten
  • Berlin - Ecke Bundesplatz (Langfilm 1 und 2)

    1991 (seit 1987), 2 x 94 Minuten

    Inhalt

    1. Langfilm (1991, 94 Min.)
    Der Film porträtiert sieben Personen, deren individuelle Erlebnisse und Erfahrungen  miteinander verwoben werden. Sie leben in unmittelbarer Nachbarschaft, 200 m voneinander entfernt, am Bundesplatz in Berlin.
    Berta Tomaschefski, eine äußerst rüstige 92jährige Berliner Hauswartsfrau, die andere alte Damen aus der Nachbarschaft pflegt und oft vergeblich auf eine kleine Erbschaft wartet.
    Die 26jährige arbeitslose Krankenschwester Marina Storbeck will alleine ihre beiden unehelichen Kinder aufziehen. Doch finanzielle Not und Einsamkeit sind groß.
    Niels Köpcke ist eigentlich Sänger. Er will mit seinem Quartett Divertimento Vocale Schallplatten machen und ins Fernsehen kommen. Doch das ist nicht so einfach. Seinen Lebensunterhalt verdient er als nichtkonfessioneller Redner bei Beerdigungen. So steht er täglich drei- bis viermal an offenen Gräbern und macht sich Gedanken über Leben und Tod. Zuhause ist er ein äußerst lebenslustiger Mensch.
    Helga und Gerhard Rehbein sind jetzt seit 25 Jahren verheiratet und bereiten sich auf die Silberne Hochzeit vor.
    In einer Kellerwohnung treffen sich einmal im Monat ehemalige Fallschirmjäger, unverbesserliche Militaristen und zelebrieren grölend ihre Traditionsabende.
    Im Kontrast dazu steht Reimar Lenz, freiberuflicher Schriftsteller, mit selbstgewähltem minimalem Lebensstandard. Jeden Freitag steht er mit Gleichgesinnten vor der Berliner Gedächtniskirche und hält Mahnwache gegen den atomaren Wahnsinn.

    *

    2. Langfilm (1991, 94 Min.)
    Dieser Film steht unter dem Zeichen der politischen Veränderungen in Berlin. Die Mauer ist offen und Trabis rollen durch ganz Berlin. Die Schule am Bundesplatz ist seit einiger Zeit belegt mit Flüchtlingen und Aussiedlern. Im familiären Kreis gibt es Wiedersehensfeste und Tränen, aber auch Ressentiments und Schwierigkeiten in der Alltagsbewältigung.
    Neben den großen politischen Veränderungen geht das normale Leben im Kiez weiter. Streitigkeiten in der Nachbarschaft müssen beim Schiedsmann geschlichtet werden.
    Die Sozialistische Einheitspartei Berlin – West (SEW) trifft sich in ihrem Wilmersdorfer Büro zur letzten Abrechnungsdiskussion. Es fliegen die Fetzen. Danach wird das Büro aufgelöst, die Werbeschriften und Leninbilder auf den Müll gefahren. Der real existierende Sozialismus ist tot. Gorbatschow will in der Sowjetunion die Marktwirtschaft einführen. Der prominente Rechtsanwalt mit Kanzlei am Bundesplatz, Ülo Salm, Verteidiger von Bubi Scholz, lässt ein Schiff zu einem schwimmenden Supermarkt umbauen und ausrüsten. Dann fährt er mit dem Schiff in die Sowjetunion, nach Tallinn, Estland. Dort liegt das Schiff im Hafen an und die Leute können Westzigaretten und Westwhisky, Staubsauger und Schokolade kaufen, gegen Devisen, versteht sich.

    Credits

    Jahr1991 (seit 1987)
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittSybille Windt
    ProduktionKänguruh - Film im Auftrag des WDR
    RedaktionDieter Saldecki, Martin Wiebel
    RechercheJürgen Volkery
    MusikArpad Bondy
    Mitwirkende

    Langfilm 1: Berta Tomaschefski, Wilmersdorfer Witwen, Anneliese Richter, Marina Storbeck, Jasmin Storbeck, Sabrina Storbeck, Niels Köpcke, Ulli Köpcke, Helga Rehbein, Gerhard Rehbein, Heinz Gallinus, Mike Gallinus, Reimar Lenz

    Langfilm 2: Berta Tomaschefski, Kurt Ottenberg, Ülo Salm, Constance Salm, Reimar Lenz, Heinz Gallinus, Mike Gallinus, Wilmersdorfer Büro der Sozialistischen Einheitspartei Berlin-West, Bettina Müller

    Format16 mm, Farbe
    Länge2 x 94 Minuten
  • Von Straßenkindern und grünen Hühnern

    1991, 30 Minuten

    Inhalt

    In der Innenstadt von Recife leben ca. 3000 Straßenkinder. Sie ernähren sich hauptsächlich vom Betteln und Uhrenklauen. Um den harten Alltagsstress und die Angst vor der Polizei aushalten zu können, schnüffeln sie Kleister und nehmen Drogen, um ‘high’ zu sein. Durch ihr gefährliches Leben in den Strassen der Innenstadt und das Spritzen von Hustensaft als billige Ersatzdroge, fügen sie sich schlimme Verletzungen zu.
    Demetrius, 26 Jahre alt und Sozialarbeiter, Streetworker mit christlichen Motiven, kümmert sich auch nachts um die Jugendlichen. Er versucht, Vertrauen zu gewinnen, verarztet Verletzungen und bietet Unterkunft in einem Haus an. Dort erhalten die Kinder und Jugendlichen einen Schlafplatz und Verpflegung, wenn sie sich an drei Bedingungen halten: keine Drogen, keine Diebstähle und Mithilfe im Haus.

    Credits

    Jahr1991
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittSybille Windt
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin
    MitarbeitThomas Kufus
    Mitwirkende

    brasilianische Straßenkinder, Demetrius vom Haus der kleinen Propheten

    Format16 mm, Farbe
    Länge30 Minuten
    Auszeichnungen„Der goldene Spatz“ beim Kinderfilmfestival in Gera

    Dokumente zu diesem Film

  • Friede, Freude, Katzenjammer

    1991, 90 Minuten

    Inhalt

    Der Film schildert die Befindlichkeit der ehemaligen DDR Bürger nach der Wende in einer Zeit des Systemwechsels. Am Beispiel eines Denkmalpflegebetriebs in Magdeburg werden die Veränderungen bei unterschiedlichen Menschen dokumentiert. Der Inhaber Hans Schuster – vor der Wende sozialistischer Betriebsdirektor im VEB Denkmalpflege – ist jetzt Bundestagsabgeordneter und betritt in Bonn und Berlin Neuland. Sein Betrieb wurde reprivatisiert und nach kapitalistischen Methoden neu strukturiert. Mit dem neuen Denken haben alle Mitarbeiter zu kämpfen. Der Film ist nicht auf aktuelle Ereignisse bezogen, sondern er blickt auch auf die geschichtliche Entwicklung der Stadt, belegt durch Archivmaterial aus Privatbesitz.

    Credits

    Jahr1991
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich, Ralf Klingelhöfer
    TonDetlef Gumm
    SchnittSimone Klier
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin
    KoproduktionZweites Deutsches Fernsehen (ZDF), Mainz; mit Mitteln der FFA
    RedaktionChristoph Holch
    MusikErik Satie
    KameraassistenzHarald Beckmann
    Mitwirkende

    Hans Schuster, einige Steinmetzlehrlinge und Mitarbeiter des Denkmalpflegebetriebes von Hans Schuster aus Magdeburg

    Format16 mm, Farbe
    Länge90 Minuten
    FestivalBerlinale 92, Filmfest Washington D.C.

    Dokumente zu diesem Film

  • Berlin - Ecke Bundesplatz (Folge 1 - 12)

    1989 (seit 1986 / 87), 29 Minuten

    Inhalt

    Folge 1 (1989, 29 Min.)
    Marina Storbeck, eine junge, alleinerziehende Mutter und Sozialhilfeempfängerin erwartet ihr zweites Kind. Sie lebt mit ihrer zweijährigen Tochter allein in einer Hinterhofwohnung an der Stadtautobahn. Marina ist gegen eine Abtreibung: „Die kleinen Würmer können ja nichts dafür.“ Sie weiß, dass die Zukunft für sie hart sein wird. Die ehemalige Krankenschwester lebt jetzt von Sozialhilfe und wird für sich und ihre beiden Kinder effektiv 200 DM zum Leben haben. Die Väter der Kinder wollen nichts mit ihnen zu tun haben. Marina fühlt sich stark genug, um beide Kinder großziehen zu können. Am 15. Juni 1987 kommt Sabrina Storbeck zur Welt. Nach einem traurigen Weihnachtfest sitzt Marina deprimiert und gestreßt auf dem Sofa, wickelt das Kleinkind und stellt sich vor, wie ein idealer Silvesterabend verlaufen könnte. Doch während andere Familien üppig feiern, sitzt sie mit den Kindern und Wunderkerze allein vor dem Bildschirm.

    *

    Folge 2 (1989, 29 Min.)
    Familie Köpcke leistet sich am Wochenende ein gemeinsames Frühstück mit Kindern im Bett. Niels ist Sänger und Komponist. Mit drei anderen Männern singt er Renaissance-Musik im Quartett: Kurmärkische Vokalisten – inzwischen nennen sie sich Divertimento Vocale. Seine Frau Ulli erzählt bei Yogaübungen von ihrer früheren Karriere als Tänzerin und davon, wie sich durch das Familienleben alles verändert hat. Niels ist im Nebenberuf nichtkonfessioneller Trauerredner bei Beerdigungen. Bei den Reden möchte er nicht gefilmt werden, um die Gefühle der Trauernden nicht zu verletzen. Auf den Fahrten zu den Friedhöfen erzählt er über die Arbeit und die Belastungen eines Trauerredners.
    Berta Tomaschefski ist mit 88 Jahren eine äußerst rüstige Hauswartsfrau, die alle ihre kranken Freundinnen pflegt und überlebt. Sie hatte jahrzehntelang einen Gemüseladen an der Ecke. Man sieht ihr die 88 Jahre nicht an. Sie ist voller Vitalität, tanzt und singt in ihrem Wohnzimmer ihr Lieblingslied: „Schön ist die Jugend, sie kommt nicht mehr!“

    *

    Folge 3 (1989, 29 Min.)
    Berta Tomaschefski bekocht und pflegt ihre bettlägerige Nachbarin, führt Hunde aus, putzt Treppenhäuser und führt eine gebrechliche 90jährige Dame im Volkspark spazieren.
    Das Gesangsquartett Divertimento Vocale übt ein schwedisches Lied und entwickeln ihre Strategie, um in die Medien zu kommen. Im Sommer 1987 reisen sie zu ihrer ersten Schallplattenaufnahme nach Hamburg, um „Stille Nacht“ aufzuzeichnen.
    Im Herbst stirbt die 90jährige Bekannte von Frau Tomaschefski an den Folgen eines Sturzes in ihrer Wohnung. Frau Tomaschefski besucht mit einer Freundin das Grab. Beim Blumenablegen kann sie ihre Enttäuschung nicht verhehlen, daß ihre Pflegedienste nicht mit einer Erbschaft belohnt wurden, und daß jetzt alles der Nachlaßverwalter bzw. der Staat kriegt.

    *

    Folge 4 (1989, 29 Min.)
    Michael Creutz ist Schornsteinfegermeister. Zur Zeit ist er Nummer 58 auf der Warteliste und hat erst in ca. 5 Jahren die Chance, Bezirksschornsteinfeger zu werden. In seiner Freizeit macht er Bodybuilding. Er hat den alltäglichen Trott satt und will etwas erleben. Er verkauft sein Auto, kratzt das Ersparte zusammen und fährt für ein halbes Jahr nach Los Angeles, um dort als Tellerwäscher – vielleicht auch als Filmstatist – zu arbeiten.
    Hauptsächlich will er hinter die Geheimnisse der amerikanischen „Hirsche“, der Top-Bodybuilder kommen. Nach einiger Zeit in L.A. schickt er den Filmemachern die ersten Super-8-Filme.

    *

    Folge 5 (1989, 29 Min.)
    Franz Kozmus lebt zur Zeit von Sozialhilfe. Er hat sich bewusst dafür entschieden, nicht zu arbeiten, weil er die Arbeitswelt generell in Frage stellt. Wegen seiner rotgefärbten Haare wird er oft angefeindet – auch auf seiner damaligen Arbeitsstelle. Er erzählt von seinen ausländischen Eltern und wie ihm in früher Jugend oft Unrecht wiederfuhr. Franz teilt sich eine Wohnung mit Jürgen, der sich zur Zeit aufs Abitur am Abendgymnasium vorbereitet.
    Franz ist begeisterter Radfahrer und verreist gern. Jetzt steht eine Reise nach China an und zwar mit dem eigenen Fahrrad: drei Monate durchs Land der Radfahrer.
    Im Winter 1987 kommt Franz mit der Transsibirischen Eisenbahn zurück und zeigt uns begeistert seine Super-8-Filme.

    *

    Folge 6 (1989, 29 Min.)
    Gerhard Rehbein ist Zugabfertiger bei der Berliner U-Bahn. Es ist kein Traumjob. Schichtdienst und Drei-Minuten-Takt nerven ihn. Er haßt den Krieg, Militär und Uniformen, und ausgerechnet er muß bei der BVG eine Uniform tragen.
    Seine Frau Helga arbeitet gelegentlich als Propagandistin für Käse und Wurst in Kaufhäusern oder bei der Grünen Woche. Sohn Thomas ist Lehrling in einer Siebdruckerei. Helga erwähnt, wie Gerhard und sie sich in einer Telefonzelle verlobt haben, wie ihre Idealvorstellungen vom Leben sind und wie die Wirklichkeit aussieht.

    *

    Folge 7 (1989, 29 Min.)
    Kemal Grabovac ist Hausmeister im  „Schrammblock, einer großen Wohnanlage am Volkspark. Er ist zuständig für Wartungsarbeiten, Rasenmähen und Schneefegen. Oft erledigt er kleinere Reparaturen bei den Mietern und ist wegen seiner Hilfsbereitschaft bei den meisten beliebt. Kemal Grabovac läßt sich von seiner Freundin bekochen. Er ärgert sich über sie, wenn sie ständig Sportschau sehen will. Er steht mehr auf Spielfilme.
    Familie Rehbein trifft Weihnachtsvorbereitungen. Helga schneidet Gerhards Haare, schmückt den Baum und erinnert sich an ein schlechtes Weihnachtsfest vor Jahren, als der „Sprößling“ noch sehr klein war.

    *

    Folge 8 (1989, 29 Min.)
    Bäcker Dahms versorgt den Kiez mit frischen Schrippen. Er ist stolz auf seine Arbeit. Die Innung hat ihn oft genug ausgezeichnet. Wenn ihn jemand „Konditor“ nennt, geht das schwer gegen seine Bäckerehre.
    Familie Rehbein feiert Silberne Hochzeit mit Freunden und Bekannten aus der Nachbarschaft und mit etlichen Musikdarbietungen. Vor 25 Jahren wurde ihr Hochzeitstag in Super-8-Filmen festgehalten. Damals spielte Helga Akkordeon und Gerhard Gitarre. Die Polonaise bleibt die gleiche.

    *

    Folge 9 (1989, 29 Min.)
    In einer Ladenwohnung treffen sich ehemalige Soldaten aus dem 2. Weltkrieg mit den Mitgliedern des  Militaristenverbands  „Der Stahlhelm“.
    Reimar Lenz ist Schriftsteller und wohnt am Bundesplatz. Jeden Freitagabend steht er in einer Menschenkette an der Gedächtniskirche und hält Mahnwachen gegen Aufrüstung und Atomkrieg.

    *

    Folge 10 (1989, 29 Min.)
    Reimar Lenz ist Schriftsteller, Initiator der Mahnwache an der Gedächtniskirche und bewohnt eine kleine Dachwohnung mit großer Terrasse direkt am Bundesplatz.
    Wir begleiten ihn zum morgendlichen Schwimmen, beim Rundgang durch den Kiez und zum Zeitungsmann. In der Bücherei und auf dem Markt praktiziert er eine „Freihandelszone“. Für wenig Geld und viele Worte erhandelt er sich „angestoßene“ Ware und fährt nicht schlecht dabei. Einmal in der Woche versammeln sich in seiner Dachwohnung unterschiedliche Leute zur Meditation: eine Oase der Ruhe und Konzentration mitten im Großstadtlärm. Anschließend wird über ein aktuelles Thema diskutiert. Heute geht es in der Freitagsgruppe um den Gewaltbegriff.
    Ülo Salm ist Notar und renommierter Rechtsanwalt mit Büro am Bundesplatz. Er selbst bezeichnet seine Kanzlei als „Feld-, Wald- und Wiesenpraxis“, steht aber auch gerne im Rampenlicht, z.B. anlässlich der Verteidigung von Berliner Prominenten.

    *

    Folge 11 (1989, 29 Min.)
    Ülo Salm ist ein bekannter Prominenten-Anwalt mit Kanzlei am Bundesplatz. Jeden Nachmittag spaziert er mit seinen beiden Doggen im Grunewald, um sich Ausgleich zur Arbeit zu verschaffen. In den Regional- und Nachrichtensendungen wird er oft zitiert. So war er einer der Verteidiger von Bubi Scholz. Mit dem Rolls-Royce holt er seinen Mandanten vom Knast ab.
    Zwei Straßen weiter wohnt Familie Ottenberg. Herr Ottenberg ist ehrenamtlicher Schiedsmann. Im Vorfeld der Gerichte versucht er, kleinere Streitigkeiten zwischen zwei Parteien zu schlichten. In dieser Folge geht es um massive Beleidigung in Wort und Schrift.

    *

    Folge 12 (1989, 29 Min.)
    Inge Kaufmann erlitt vor einem halben Jahr einen Schlaganfall. Die Lähmungen lassen langsam nach, doch ihr Leben wird sich verändern. Sie macht sich Gedanken über die enge Bindung an ihren Mann, über das Weiterkommen der beiden Söhne, über neue Wege, Fremdbestimmung, Abhängigkeit und Verdrängungsmechanismen.
    Ihr Mann, Peter Kaufmann, ist Professor für Astrophysik. Mit jungen Studenten diskutiert er in der Sternwarte der Technischen Universität Berlin beim Betrachten des Weltalls philosophische Dimensionen des menschlichen Lebens.

    Credits

    Jahr1989 (seit 1986 / 87)
    ErstausstrahlungAls Auftakt im Nachmittagsprogramm im Westdeutschen Rundfunk (WDR), Köln
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittSybille Windt
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionDieter Saldecki
    RechercheJürgen Volkery
    MusikArpad Bondy
    Mitwirkende

    Folge 1: Marina Storbeck, Jasmin Storbeck, Sabrina Storbeck

    Folge 2: Niels Köpcke, Ulli Köpcke, Maria Köpcke, Antonia Köpcke, Moritz Köpcke, Berta Tomaschefski

    Folge 3: Berta Tomaschefski, Wilmersdorfer Witwen, Anneliese Richter, Niels Köpcke

    Folge 4: Michael Creutz, Karsten Schulze

    Folge 5: Franz Kozmus

    Folge 6: Gerhard Rehbein, Helga Rehbein, Thomas Rehbein

    Folge 7: Kemal Grabovac, Gerhard Rebein, Helga Rehbein, Thomas Rehbein

    Folge 8: Gerhard Dahms, Gerda Dahms, Gerhard Rehbein, Helga Rehbein, Thomas Rehbein

    Folge 9: Heinz Gallinus, Mike Gallinus, Reimar Lenz

    Folge 10: Reimar Lenz, Ülo Salm

    Folge 11: Ülo Salm, Constanze Salm, Kurt Ottenberg, Marianne Ottenberg

    Folge 12: Inge Kaufmann, Peter Kaufmann

    Format16 mm, Farbe
    Länge29 Minuten

    Dokumente zu diesem Film

  • Brasilianische Protokolle

    1988, 93 Minuten

    Inhalt

    Brasilien. Irgendwo im Nordosten. In den ländlichen Regionen herrschen die Großgrundbesitzer – herrschen Willkür und Not. Tagelöhner und landlose Bauern fliehen in die großen Städte. Doch das Elend begleitet sie. Es wächst und wuchert wie die Städte selbst. Der Alltag wird zum Kampf ums Überleben.

    *

    Gumm und Ullrich zu Ihren Dreharbeiten

    „Wir sind dem Weg dieser Flucht von einer Hoffnungslosigkeit in die andere gefolgt.“

    Credits

    Jahr1988
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittSybille Windt, Susann Lahaye, Simone Klier
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionBrigitta Mühlenbeck, Birgit Quastenberg
    SchnittassistenzMonika Kappl
    MitarbeitThomas Kufus
    Mitwirkende

    Demetrius vom Haus der kleinen Propheten, brasilianische Strassenkinder (anonym), ein brasilianischer Großgrundbesitzer (anonym)

    Format16 mm, Farbe
    Länge93 Minuten
    FestivalFestival Leipzig 1989

    Dokumente zu diesem Film

  • Viel Kampf für wenig Leben

    1988, 180 Minuten, gesendet als 6 x 30 Minuten Folgen

    Inhalt

    Der Film zeigt das Leben in den Slums im Nordosten von Brasilien– in der drei Millionenstadt Recife. Nachhaltige Einblicke in Lebenswelten von Kindern im Elendsviertel „Cabo Gato“, die zwischen Müll, Drogen und Gewalt versuchen zu überleben.

    Credits

    Jahr1988
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittSybille Windt, Susann Lahaye, Simone Klier
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionBrigitta Mühlenbeck, Birgit Quastenberg
    RegieassistenzThomas Kufus
    KameraassistenzRalf Klingelhöfer
    SchnittassistenzMonika Kappl
    MitarbeitThomas Kufus
    Mitwirkende

    Kinder des Elendsviertels Cabo Gato, Demetrius vom Haus der kleinen Propheten

    Format16 mm, Farbe
    Länge180 Minuten, gesendet als 6 x 30 Minuten Folgen

    Dokumente zu diesem Film

  • Fundstücke - Kulturgeschichten aus der Provinz

    1987, 70 Minuten

    Inhalt

    Der Film erzählt in sieben Kapiteln über Künste in der Provinz. Die Filmemacher begeben sich auf eine Entdeckungsreise quer durchs Frankenland. Mit der Entdeckerin Gudrun Zwingelberg, der Dichterin Rosemarie Täuber, dem Komponisten Hans Reichel, dem Heimatdichter Georg Reichert, dem Metzgermeister Günther Ramming und dem Archäologen Pfarrer Hollfelder.

    Credits

    Jahr1987
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittBettina Böhler
    KoproduktionWestdeutscher Rundfunk (WDR), Köln; Känguruh Film GmbH, Berlin
    RedaktionBrigitta Mühlenbeck
    MusikAndreas Brauer
    KameraassistenzNils Jastram
    MischungMartin Steyer
    Mitwirkende

    Gudrun Zwingelberg,  Rosemarie Täuber,  Hans Reichel, Georg Reichert,  Günther Ramming,  Pfarrer Hollfelder

    Format16 mm, Farbe
    Länge70 Minuten
  • Die schwäbischen Sizilianer

    1987, 43 Minuten

    Inhalt

    Mirabella ist ein Ort mit 9000 Einwohnern auf Sizilien. Ca. 4000 Leute aus diesem Ort arbeiten als  sogenannte Gastarbeiter in Deutschland, hauptsächlich in Sindelfingen bei Daimler-Benz. Im August sind fast alle in ihrem Heimatort, um das Fest der heiligen Madonna zu feiern. Der Film erzählt von den Gastarbeitern, von den ersten Emigranten der 50er Jahre, von deutsch-italienischen Familien, von Rückkehrern und Daheimgebliebenen.

    Credits

    Jahr1987
    BuchDetlef Gumm, Hans-Georg Ullrich, Rolf Üsseler
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittBettina Böhler
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Süddeutschen Rundfunks (SDR), Stuttgart
    RedaktionJörg Dattler
    MusikAndreas Brauer
    KameraassistenzUte Badura
    MitarbeitHarriet Eder
    Mitwirkende

    Gastarbeiter aus Sindelfingen, Einwohner von Mirabella auf Sizilien

    Format16 mm, Farbe
    Länge43 Minuten

    Dokumente zu diesem Film

  • WDR - Sendereihe - Kein Tag wie jeder andere: Ein Zirkus voller Abenteuer

    1986, 88 Minuten

    Inhalt

    40 Kinder und 8 Erwachsene aus Nordrhein-Westfalen haben in diesen Sommerferien drei Wochen Zirkus gemacht, in der Manege gearbeitet, Nummern vorbereitet und im Zirkuswagen gewohnt. Die Idee kam vom Jugendamt der Stadt Unna. Ein Zirkus mit allem Inventar wurde gemietet. Die Kinder zwischen 8-16 Jahren kamen aus Kinderheimen und Pflegefamilien. Einige von ihnen haben von dem Zirkusprojekt aus der Zeitung erfahren und sich gemeldet. Nach einwöchiger Trainingszeit ging die Tour mit Kamelen, Schweinen, Schlangen, Bären, Tauben und Affen los. Die Kinder hatten Dressurnummer, Seiltanzen, Trapez und Zauberei einstudiert. “Travados” tauften sie ihren Zirkus.

    *
    In der Begründung für den Adolf- Grimme – Preis 1987 in der Kategorie Bildungs- und Informationsserien heißt es:
    „Anlasss der dreiteiligen Serie ist ein scheinbar nur lokales Ereignis: das Experiment des Jugendamtes der Stadt Unna, eine Gruppe von 10- bis 15jährigen sozial belasteter Kinder drei Wochen in und mit einem Zirkus leben und agieren zu lassen. Hans-Georg Ullrich und Detlef Gumm, die diese Aktion mit der Kamera begleiteten, haben mit bescheidenem Aufwand, geduldiger Zuwendung und ohne aufgesetzte Lehrhaftigkeit eine unterhaltsame und aufschlußreiche Miniserie geschaffen. Mit produktiver Neugier, ansteckender Sympathie und ohne Sentimentalität haben sie beobachtet und erfragt, wie die Kinder in der ungewöhnlichen Zirkuswelt und beim Einüben von Zirkusnummern Initiative, Spaß und Selbstbewusstsein entwickeln können. Die kleine Serie vermittelt in einem unaufdringlichen und selbsttätig weiterwirkenden Anschauungsunterricht Verständnis dafür, wie Lernfähigkeit und Eigendynamik im sozialen Umgang und bei ermutigender Zuwendung angespornt und entwickelt werden können.“

    Credits

    Jahr1986
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittUte Wenzel-Spoo
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionDieter Saldecki
    Mitwirkende

    Travados Kinder

    Format16 mm, Farbe
    Länge88 Minuten
    AuszeichnungenAdolf - Grimme - Preis, Deutscher Videopreis 1990
    FestivalInternationales Kinderfilmfestival Tomar und Frankfurt (Main)
  • Eine tierische Bande

    1986, 120 Minuten

    Inhalt

    Ein Porträt über einen Kinderbauernhof in Berlin-Kreuzberg. Die Kinder besuchen eine Wurmfarm, eine Igelkrankenstation und einen kleinen Privatzoo mit exotischen Tieren. Sie beobachten einen Tierarzt während seines Notdienstes und den staatlichen Tierfänger der Polizei in Berlin. Die Ausflüge der Kinder stehen immer im Zusammenhang mit ihren Erfahrungen im Umgang mit Pflanzen und Tieren auf dem Bauernhof in Kreuzberg. Der Bezug zur Außenwelt besteht für den Kreuzberger Bauernhof aus den Besuchergruppen mit Kindern und Jugendlichen aus anderen Stadtteilen und sogar aus anderen Ländern. Die Besucher können mit Hand anlegen und werden in die praktischen Tätigkeiten einbezogen. Das gehört zur Konzeption, denn der Bauernhof soll nicht zu einem Streichelzoo verkommen.

    Credits

    Jahr1986
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittSybille Windt
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionDieter Saldecki
    MusikAndreas Brauer
    KameraassistenzNils Jastram
    Mitwirkende

    Kinderbauernhof in Berlin-Kreuzberg

    Format16 mm, Farbe
    Länge120 Minuten

    Dokumente zu diesem Film

  • Der Katalog

    1985, 45 Minuten

    Inhalt

    Der Film beschreibt die Entstehungsgeschichte des Winterkatalogs eines Hamburger Versandhauses. Nachdem die Einkäufer in Europa, Hongkong und Taiwan die neueste Kollektion geordnet haben, werden die Muster dem Vorstand präsentiert. Jetzt wird der Umsatz festgelegt und entschieden, wie eine Katalogseite auszusehen hat: welche Modelle in welcher Farbkombination zu welchem Preis präsentiert werden. Nachdem das Layout abgesegnet ist, arbeiten bis zu 60 Fototeams in aller Welt und in Hamburger Studios an den Fotoaufnahmen. Modelle werden über verschiedene Agenturen in Deutschland gebucht. Viele kommen aus Amerika und Frankreich. Fotografiert wird in Gran Canaria, New York, Israel, Cypern, Tunesien und Ibiza.
    Känguruh-Film ist einige Tage mit vier Modellen und einem Fototeam in Madrid, wo 34 Seiten des Hauptkatalogs fotografiert wurden. Zwar werden die schönsten Plätze Madrids aufgesucht, aber auf den Fotos ist davon nichts zu sehen. Wichtig sind die Kleider mit allen Details, die Ausstattung der Modelle und vor allem Hintergrund und Licht. Die ,,älteren” Modelle sind 23 bis 24 Jahre alt. Geschminkt werden sie wie die elegante Frau um die 40. Die ,,jüngeren” Modelle sind maximal 16 Jahre alt. In den Hamburger Studios werden zeitgleich Männer in Unterwäsche fotografiert. Die Hemden der Models am Bund abgeschnitten, damit keine Stofffalten auf dem Foto zu sehen sind. Und für die letzten 400 Seiten wird vom Kühlschrank bis zur Kleiderbrüste alles andere fotografiert. Mitte Mai entscheidet Dr. Otto mit dem Vorstand über das Titelfoto des Winterkatalogs. Von 5000 Fotos wird eine Frau sorgfältig ausgewählt. In diesem Jahr ist es eine neue Darstellerin, die demnächst in der ,,Denver“-Serie die Tochter von „Blake“ spielen wird. Sie soll nicht nur Massengeschmack verkörpern, sondern gleichzeitig soll das Titelfoto mit dem abgebildeten Pullover (sowie jede andere Modeseite auch) mehrere Millionen DM Umsatz machen. Mitte Juni wird der Katalog in Millionen Haushalten liegen.

    *

    Hintergrund zur Rückgabe der Prämierung von „Der Katalog“:
    1986 zeichnete die Filmbewertungsstelle den Film „Rambo III“ mit dem Prädikat „wertvoll“ aus.

    Dazu Gumm und Ullrich im Jahr 1986:
    „Dieser Film ist für uns gewalt- und kriegsverherrlichend, dumm, zynisch und brutal. Wir erhielten am 28. November 1986 für unseren Dokumentarfilm ‘Der Katalog’ die Auszeichnung ‘besonders wertvoll’ und gaben sie an die Filmbewertungsstelle zurück.“

    Der Verband Film Berlin der Rundfunk-Fersehfilm-Union/ IG Medien hat die Rückgabe des FBW-Prädikats begrüßt und zugleich zum Boykott von „Rambo III“ aufgerufen.

    Credits

    Jahr1985
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittUrsula Höf
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionMonika Paetow
    KameraassistenzUte Badura
    Mitwirkende

    Models eines OttoVersand Winterkatalogs (anonym), Katalog-Fototeam (anonym)

    Format16 mm, Farbe
    Länge45 Minuten
    Prädikatbesonders wertvoll (Das Prädikat wurde von den Filmemachern an die Filmbewertungsstelle zurückgegeben.)
    FestivalFestival Duisburg

    Dokumente zu diesem Film

  • Voll auf der Rolle

    1985, 90 Minuten

    Inhalt

    Eine der wohl interessantesten Inszenierungen des Berliner Gripstheaters ist das Jugendtheaterstück Voll auf der Rolle der Autorin Leonie Ossowski. Dieser Film nach der Inszenierung von Wolfgang Kolneder zeigt die Entstehungsgeschichte eines Schultheaters. Wie bereiten sich die Schüler auf ihre Rolle vor? Wie kommen die Schüler damit klar, trotz ihrer Rolle als Schauspieler auch weiterhin in ihrer authenischen Wirklichkeit richtig verstanden zu werden? Ein Film der zeigt, wie schwer es sein kann, eine schwierige Rolle zu spielen und gleichzeitig man selbst zu bleiben und vor den Mitschülern zu bestehen.

    Credits

    Jahr1985
    BuchLeonie Ossowski
    RegieClaudia Schröder
    KameraCarl F. Koschnick
    TonKarl Laabs
    SchnittUrsula Höf
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionDieter Kremin
    Co-RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraassistenzMartin Kukula
    SchnittassistenzSimone Klier
    Mitwirkende

    Jungdarsteller am Berliner Gripstheater

    Format16 mm, Farbe
    Länge90 Minuten
    AuszeichnungenPreis beim Festival in Tomar, Portugal

    Dokumente zu diesem Film

  • Zivile Knete

    1984, 45 Minuten

    Inhalt

    Fünf Kids aus Berlin – Gropiusstadt im Alter von 12 bis 14 wollen eine Rockband gründen. Der Name steht fest: Zivil. Was fehlt ist die “Knete”. Mit 10000 Tricks und Kniffen versuchen sie, Geld von anderen Leuten für ihre Instrumente zu bekommen. Zwischendurch träumen die Musiker von ihrem großen Auftritt in der Waldbühne und bevorstehenden, internationalen Tourneen.

    Credits

    Jahr1984
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittUte Wenzel-Spoo
    KoproduktionWestdeutscher Rundfunk (WDR), Köln; Känguruh Film GmbH, Berlin
    RedaktionDieter Saldecki
    MusikArpad Bondy und Rockband Zivil
    Mitwirkende

    Stefan Hülsemann, Oliver Jahn, Andreas Kobelt, Thorsten Küster, Robert Raguse

    Format16 mm, Farbe
    Länge45 Minuten

    Dokumente zu diesem Film

  • WDR - Sendereihe - Kein Tag wie jeder andere: Feuer, Lehm und tote Hühner

    1984, 30 Minuten

    Inhalt

    Erzählt wird die Geschichte einer Kindergruppe, die zusammen mit ihrem Lehrer für eine Woche so leben will, wie ihre Vorfahren in der Steinzeit. Im Sommer 1983 ziehen die Kinder an einen Baggersee im Fränkischen Wald. Es muss Holz gesammelt werden. Eine Feuerstelle soll nach alten Methoden ohne Streichhölzer und Feuerzeug  gezündet werden. Sie wollen Weizenkörner zu Mehl zerreiben, Teig machen und einfache Fladenbrote backen. Aus den mühsam zerriebenen Körnern kneten sie Teig für Fladenbrote, die sie auf heißen Steinen backen. Trink- und Eßgefäße formen sie aus dem Schlamm einer Lehmgrube. Der Höhepunkt des „Steinzeit-Experiments“ ist das Errichten eines einfachen Tonbrennofens aus selbstgemachten Ziegelsteinen. In alten Büchern und im Heimatmuseum haben sie geforscht, wie er gebaut werden muss. Werden die selbstgeformten Tontöpfe und Schüsseln im Ofen zu richtig hartem Ton gebrannt? In den acht Tagen wollen die Kinder auf keinen Fall aufgeben. Sie wollen weder die drei Kilometer entfernte Pommesbude noch einen Supermarkt aufsuchen, um sich Sachen zu kaufen, auf die 12jährige ungern verzichten. Schon nach kurzer Zeit wird einigen in der Gruppe klar, dass es heute Vorteile im täglichen Leben gibt und ohne Hilfsmittel schwer auszukommen ist. Doch wenn sie alte und neue Zeit vergleichen, ist es schwer zu sagen, welche Menschen glücklicher gelebt haben.

    Credits

    Jahr1984
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionDieter Saldecki
    Mitwirkende

    Schulklasse aus dem Fränkischen Wald mit ihrem Lehrer (Namen anonym)

    Format16 mm, Farbe
    Länge30 Minuten
    AuszeichnungenBeim 20. Internationalen Jugendfilmfest 1985 von der Jury der Bundesarbeitsgemeinschaft für Jugendfilmarbeit und Medienerziehung e.V. ausgewählt als für die Bildungsarbeit mit Kindern oder Jugendlichen besonders geeignet
  • Von Menschen und Schafen

    1984, 60 Minuten

    Inhalt

    Ein Dokumentarfilm über unterschiedliche Aspekte in der Schafzucht und gleichzeitig ein Porträt, eine Zustandsbeschreibung, der bundesrepublikanischer Gesellschaft mit dem Baptisten und Moorschäfer S. Novottny, dem Schäferlehrling Holger Steinhilp, dem alternativen Milchschafhalter Peter Runde, dem süddeutschen Wanderschäfer Hans Class und dem Lohnschäfer F. Hauser.
    Kein Sachfilm über Schäferei, keine journalistische Bestandsaufnahme, kein Feature mit Reihung von Personen und Begebenheiten. Eine sinnliche und poetische Filmerzählung, die verschiedene Menschen miteinander in Beziehung treten lässt.

    Credits

    Jahr1984
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonUte Badura
    SchnittUte Wenzel-Spoo
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Süddeutschen Rundfunks (SDR), Stuttgart
    RedaktionJörg Dattler
    KameraassistenzReiner Jonas
    Mitwirkende

    S. Novottny, Holger Steinhilp, Peter Runde, Hans Class, F. Hauser

    Format16 mm, Farbe
    Länge60 Minuten

    Dokumente zu diesem Film

  • WDR - Sendereihe - Kein Tag wie jeder andere: Robert und Ragna´s abenteuerliche Reise

    1983, 75 Minuten

    Inhalt

    Die Geschwister Ragna (12) und Robert (14) verabreden sich im Sommer 1983 mit den Filmemachern zu einem Fahrradtrip entlang des Mains, zwischen Würzburg und Bamberg. In Berlin geht es los, mit dem Zug bis Würzburg, dann jeden Tag mit dem Fahrrad 20 km am Mainufer entlang, über Umwege durch Weinberge, weg von großen Strassen, durch Felder und kleine Dörfer.
    Robert und Ragna finden eine überfahrene Brieftaube und schicken den Ring an einen Brieftaubenverein, ekeln sich vor einer Ratte, die sich in einer Aalreuse verfangen hat, verarzten Hans-Georg, der sich beim Quatschmachen in einem Dorfbrunnen verletzt hat, trauen sich, ein riesiges Mainschiff zwischen Brücken zu steuern, beleuchten Klein-Venedig, veranstalten einen Angelwettbewerb in einem Mainarm, stören die Friedhofsruhe in Sommerach, schwitzen bei 40 Grad die Weinberge hoch (seit 1780 der heißeste Sommer in Franken!), schleusen einen Schwan durch eine Staustufe, fesseln sich mit Fahrradketten an einen mittelalterlichen Pranger, besichtigen eine Fahrradnabenfabrik in Schweinfurth und gucken zu, wie Dreigangschaltungen hergestellt werden, mit denen sie bequem die 300 km zurücklegen konnten. Die Geschwister werden diese abenteuerliche Reise nicht so schnell vergessen.

    Credits

    Jahr1983
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich, Klaus Schrader
    TonDetlef Gumm
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionDieter Saldecki
    KameraassistenzUte Badura
    Mitwirkende

    Robert und Ragna (Nachnamen anonym)

    Format16 mm, Farbe
    Länge75 Minuten
  • Drei Wochen Nordost

    1983, 90 Minuten

    Inhalt

    Ralph und Wolfgang Rauth mögen keinen Massentourismus, Campingbus-Karawanen und Charterflüge. Ralph ist 14 und Hauptschüler. Sein Vater ist 40 und Gärtner. Beide planen einen anderen Urlaub. Sie wollen mit Pferden drei Wochen lang quer durch die Bundesrepublik reiten. Die Reiseroute ist nicht festgelegt, nur auf die grobe Richtung: immer Nordost. Die Reise geht von Kirchberg im Hunsrück über den Westerwald, durch das Sauerland bis zum Teutoburger Wald. Sie wollen ihre Heimat kennenlernen, die Umwelt beobachten, abseits der großen Straßen Menschen kennenlernen, denen man nicht begegnen würde, wenn man mit dem Auto vorbeirast. Problematisch kann die Reise in mehrfacher Hinsicht werden. Ralph ist zwar zuversichtlich, aber dennoch ängstlich: Wie können es Vater und Sohn – allein auf sich gestellt – ohne Hotelbett, Fernsehgerät und sonstige Zivilisationsannehmlichkeiten drei Wochen lang miteinander aushalten? Wo sind die Grenzen der Belastung? Können sich in einer Industriegesellschaft Mensch und Tier ,,natürlich” verhalten oder stoßen sie an unüberwindliche Autobahntrassen, Industrieansiedlungen, Fußgängerzonen, die einen Ritt durch die Bundesrepublik unmöglich machen? Wie werden sich die Leute verhalten, denen sie begegnen? Haben heute Bauern noch Verständnis für Reiter, die um Unterkunft bitten?

    Credits

    Jahr1983
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittUte Wenzel-Spoo
    ProduktionKänguruh - Film, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionDieter Saldecki
    MusikArpad Bondy
    Mitwirkende

    Ralph und Wolfgang Rauth

    Format16 mm, Farbe
    Länge90 Minuten
    Prädikatwertvoll
    FestivalFestival in Tomar und Frankfurt a. M. (auch als 5 x 25 Minuten Folgen ausgestrahlt)

    Dokumente zu diesem Film

  • Berührungspunkte

    1982, 12 Minuten

    Inhalt

    Der Restaurator Max Zimmermann betritt 1975 die Ruine des ehemaligen Kunstgewerbemuseums in Berlin, Stresemannstraße, in dem er 35 Jahre seines Lebens gearbeitet hat. Das Haus wurde 1944 zerstört. Es beginnt eine historische Detailbeschreibung, es entstehen Raum-Zeitgefühle. Max Zimmermann wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert, Bruchstücke, Stuck, alte Tore, Mauern, Hausdetails werden beschrieben. Das einzige Foto des Gestapo – Hauptquartiers in Berlin wird wiederentdeckt. Er erinnert sich an Kollegen, wichtige Ausstellungen, Verhaftungen durch die Nazis, die Nachkriegsjahre, das Wiederausgraben der Exponate im ehemaligen Ausstellungsgebäude nach dem Bombenangriff.
    Max Zimmermann betritt noch einmal 1981 das wiederaufgebaute, restaurierte Gebäude. Vor ihm steht die alte, preußische Kanone “dicke Bertha”. Der Restaurator ist längst pensioniert, während im Ausstellungsgebäude eine neue Epoche beginnt.

    Credits

    Jahr1982
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittUte Wenzel-Spoo
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin
    Mitwirkende

    Restaurator Max Zimmermann

    Format16 mm, Farbe
    Länge12 Minuten
    Prädikatbesonders wertvoll

    Dokumente zu diesem Film

  • WDR - Sendereihe - Kein Tag wie jeder andere: Holgers Tauben gegen 7000

    1982, 20 Minuten

    Inhalt

    Der 12jährige Holger H. lebt in Essen-Frillendorf. Zusammen mit seinem Vater züchtet er Brieftauben. Am Wochenende setzen beide ihre Tauben getrennt zum Wettflug ein. Sonntag früh werden in der Nähe von Hamburg 7000 Tauben gleichzeitig fliegen gelassen. Holger hat auf seine Tauben zwei Mark pro Stück gesetzt. Gewinnen kann er maximal das Doppelte. Wichtiger ist ihm ein Sieg über seinen Vater.

    Credits

    Jahr1982
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittDörte Völz
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionDieter Saldecki
    KameraassistenzCarl F. Koschnick
    Mitwirkende

    Holger H.

    Format16 mm, Farbe
    Länge20 Minuten
    FestivalFestival Oberhausen, Grenzlandfilmtage
  • WDR - Sendereihe - Kein Tag wie jeder andere: Keine Panik auf Hannibal

    1982, 25 Minuten

    Inhalt

    Fünf Mädchen und fünf Jungen im Alter von 14 Jahren machen zusammen mit zwei Lehrern eine Floßfahrt auf ihrem selbstgebauten Floß (Bauzeit: ein halbes Jahr).
    In fünf Tagen fahren sie 40 Stromkilometer die Ems hinab, von Lingen nach Meppen. Abends wird am Ufer gezeltet. Während  der  abenteuerlichen  Fahrt  werden  unter  anderem  verschiedene Wasseruntersuchungen mit Testfischen u. ä. gemacht.
    Auf der Strecke liegen: ein stillgelegtes Kernkraftwerk, viel Landschaft, ein  Chemiewerk, unberührte und beschädigte Natur, mehrere Wasserfälle und  Stromschnellen (einmal  bricht  das  Floß  auseinander), sauberes Badewasser und verdreckte Brühe, eßbare Brassen und tote Testkarauschen, Ruhephasen, Traideln bei Gegenwind und wilde Fahrt.
    Die  Jugendlichen  erfahren – auch im herkömmlichen Wortsinn – ihre nähere Heimat und entdecken in direkter Berührung mit der Natur ökologische Zusammenhänge.

    Credits

    Jahr1982
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittUte Wenzel-Spoo
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionDieter Saldecki
    MusikArpad Bondy
    Format16 mm, Farbe
    Länge25 Minuten
    AuszeichnungenPreis des Zweiten Europäischen Umweltfilmfestivals Rotterdam 1983
    Prädikatwertvoll
  • WDR - Sendereihe - Kein Tag wie jeder andere: Olivers erster Alleinflug

    1982, 20 Minuten

    Inhalt

    Der 14jährige Oliver will in den Sommerferien Segelfliegen lernen. Auf dem Flugplatz in Oerlinghausen bei Paderborn werden zweiwöchige Anfängerkurse abgehalten. Ziel der Kurse ist der Alleinflug im Segelflugzeug. Oliver wird zusammen mit einem Mädchen und drei Jungen bei der Fluglehrerin Angelika das Segelfliegen lernen. Die theoretische Einführung ist sehr kurz, der Unterricht wird für Schlechtwettertage aufgehoben.

    Schon am ersten Tag ist Oliver mehrmals in der Luft. Bei diversen Platzrunden soll er ein Gefühl für das Flugzeug kriegen und eigene Manöver mit Steuerknüppel und Pedalen ausführen. Noch muss die Fluglehrerin korrigierend eingreifen. Nach der Landung schiebt die Gruppe das Flugzeug in Startposition und der Nächste kommt dran. Der Flug dauert ca. 5 Minuten. Angst kennen die Jugendlichen kaum. Nur die Älteren machen sich Gedanken über mögliche Abstürze. Nach acht Flugtagen ist es soweit: Oliver wird mit der Seilwinde zum ersten Alleinflug hochgeschleppt. Die Fluglehrerin kann jetzt nur noch über Funk Hilfestellung geben. An einer Tragfläche des Flugzeugs ist die Filmkamera montiert, um den Flug von oben mitzuerleben. Zur Belohnung wird dem Anfänger – nach altem Fliegerbrauch – der Hintern versohlt.

    Credits

    Jahr1982
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittUte Wenzel-Spoo
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionDieter Saldecki
    Mitwirkende

    Oliver (Nachname anonym), Segelflugschule in Oerlinghausen

    Format16 mm, Farbe
    Länge20 Minuten
  • Vom Überstehen der Stürme

    1981, 90 Minuten

    Inhalt

    Rund 400 Kaninchen leben in einem Hinterhof in Gelsenkirchen-Horst in ehemaligen Garagen, die zu Ställen umgebaut worden sind. Die blauen Wiener, weißen Angoras und Deutschen Riesen sind die gezüchteten Produkte der Anwohner dieses Hofes, die sich die Liebe zu den Langohren teilen. Die Anwohner haben unterschiedliche Berufe und Temperamente, doch sie leben zusammen wie eine italienische Großfamilie. Wie sie mit Witz und Würde die Stürme des Lebens in ihrer Wohnidylle überstehen zeigt dieser Dokumentarfilm.

    *

    Notiz der Filmemacher Gumm und Ullrich zu den Dreharbeiten:
    „Wir hatten und nahmen uns viel Zeit – sechzig Drehtage – bei der Geschichte mit den Menschen in der Poststraße in Gelsenkirchen, im Stadtteil Horst. Uns anzufreunden mit ihnen und die Gangart der Kamera mit ihrem Lebensrhythmus zu synchronisieren, schien uns ebenso unerläßlich, wie auf ein präpariertes Inszenierungsmodell zu verzichten. Einzig die Lebensrealität gegenüber der Kamera sollte das Gesicht der Geschichte bestimmen. So, hofften wir, würde sich unser Erstaunen über so typische wie unverwechselbare kleine Leute, die (wie immer eigentlich) in (zu) großen Zeiten leben, stürmischen allzumal, die zu überstehen sind, im Film spiegeln und mitteilen.
    Da führt uns Albert, der angejahrte Bote der ‘Horster Nachrichten’ in den Hinterhof eines unauffälligen Wohnbezirks im Horster Kiez. Und es ist wirklich erstaunlich: Wie in einer Zeit zunehmenden Splittings der Gesellschaft einander fremde bis feindliche Lebensvorgänge, hier drei Generationen, verschiedenste Berufe und Temperamente, zusammenleben und miteinander auskommen, in einer Formation, die auf soziologiechinesisch vielleicht undogmatische, proletarische Wohngemeinschaft hieße, tatsächlich aber eher an die praktizierte Toleranz und Großzügigkeit des italienischen Familien-Clans erinnert.
    Da ist Manne, er schafft unter Tage, Robert Holtkamp, der Lagerist im Lebensmittelhandel ist, Dietmar, der sich umschulen läßt, weil seine Gesundheit gegen seinen bisherigen Job als Kraftfahrer streikt, da sind die Frauen, die fast alle daheim werken und die Kinder, die (oh deutsches Bildungsideal) in der Schule mit Germanen traktiert werden.

    Ihrer aller Beziehungen, freundschaftlicher wie verwandtschaftlicher Natur, sind – das spürt man – organisch gewachsen – wie die An- und Umbauten an Haus und Hinterhof, wobei sich die Umgestaltung der Garagen in Karnickelställe als gravierendster Eingriff ausweist. Denn Zucht, Hege und Pflege, Ausstellung und Verkauf der Angoras, Blauen Wiener, Kastorex und Deutschen Riesen (und das alles weder tierisch ernst, noch in der platten Version eines ,,Hobbys” betrieben) sind quasi die Achse des Feierabendvehikels. Leute, die in diesem Industriebabel an Rhein und Ruhr (Schätze in Boden, Dreck in der Luft, Lärm in den Städten) zeitlebens schwer lohnarbeiten, dabei von sozialer Unsicherheit nicht frei und von allgegenwärtigem Streß nicht verschont, die trotzdem Lebenswürde und -witz entwickeln, halt die Stürme in solidarischer Hocke überstehen – diese Leute vorzustellen, sie mit uns bekanntzumachen, ist die Absicht unseres Films.“

    Credits

    Jahr1981
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm, Ute Badura
    SchnittUrsula Höf
    KoproduktionKänguruh Film GmbH, Berlin; Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF), Mainz
    RedaktionChristoph Holch
    MusikArpad Bondy
    KameraassistenzReiner Jonas
    Mitwirkende

    M. Holtkamp, R. Holtkamp, G. Apfel, M. Kullick, H. Olschewski, D. Griebsch, M. Olschewski, M. Holtkamp

    Format16 mm, Farbe
    Länge90 Minuten
    Prädikatbesonders wertvoll
    FestivalFestival Saarbrücken, Grenzlandfilmtage, Duisburg

    Dokumente zu diesem Film

  • Breker oder nichts gelernt

    1981, 16 Minuten

    Inhalt

    Der altfaschistische Bildhauer Arno Breker konnte im Mai 1981 in einem exklusiven Westberliner Inneneinrichtungshaus ausstellen. Am Tag der Eröffnung kam es zu einer eindrucksvollen Demonstration, bei der die Schließung der Ausstellung gefordert wurde.

    *

     Kommentar von Hans-Georg Ullrich zum Film:

    „Ich sehe den Film auch als eine aktuelle Ergänzung zu „Mephisto“, diesem hervorragenden ungarischen Spielfilm. Breker ist doch eigentlich nichts anderes als der Gründgens und die vielen anderen, die sich voll in den Dienst des deutschen Faschismus gestellt haben. Heute sagen sie entweder, dass sie verführt worden sind oder – wie der Breker behauptet – Kunst sei keine Politik. Ich glaube, die schreckliche Erfahrung des deutschen Faschismus beinhaltet mehr als das Gedenken der Opfer und des barbarischen Unrechts, das angerichtet worden ist. Für mich ist diese Erfahrung zugleich die Bewahrung des Wissens um die Käuflichkeit des Menschen, der als Künstler mehr als nur Brot verdienen muß, weil er sich in die Verantwortung für eine große Mehrheit begibt, zu der er spricht. Er muß also sehr genau überlegen, welchen Auftrag er wann und wie ausführt – viele kleine Kompromisse sind der Anfang für ein korrumpiertes Gewissen gewesen. Es ist ein Thema, das besonders uns zu interessieren hat.“

    Credits

    Jahr1981
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonUte Badura
    SchnittUte Wenzel-Spoo
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin
    SchnittassistenzRainer Schmidt
    MitarbeitHorst Tomayer
    Mitwirkende

    Arno Breker

    Format16 mm, Farbe
    Länge16 Minuten
    AuszeichnungenPreis der Film- und Fernsehschaffenden der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), Festival in Leipzig 1982, Tampere, München, Würzburg, Florenz
    Prädikatwertvoll
  • Von Pennern, Berbern und Stadtratten

    1980, 45 Minuten

    Inhalt

    Circa 70 000 Nichtsesshafte gibt es in der Bundesrepublik. Kaum eine andere soziale Randgruppe ist so heterogen. Hinter 70 000 Nichtseßhaften verbergen sich 70 000 Einzelschicksale. Zwar gibt es 13 000 Schlafplätze in rund 130 Einrichtungen, doch damit ist das Problem Nichtseßhaftigkeit nicht in den Griff zu kriegen. Resozialisierungsmöglichkeiten sind zur Zeit denkbar gering. Auslöser für diese filmische Annäherung an ein komplexes Thema war eine Frau, die sich auf dem Kurfürstendamm in Berlin mit Lebensmitteln aus den Abfalltonnen versorgt hat. Die Filmemacher haben sie bei ihrer Tätigkeit gedreht und nach ihren Lebensumständen befragt. Unterschiedliche Motivationen und Geschichten von Nichtseßhaften werden angesprochen.  Die Kamera ist dabei, wenn die zwei Berber Karl und Uwe im Freien übernachten und in Städten betteln.

    Credits

    Jahr1980
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    Mitwirkende

    die Nichtsesshaften Karl und Uwe (Nachnamen anonym)

    Format16 mm, Farbe
    Länge45 Minuten
    Prädikatwertvoll
  • WDR - Sendereihe - Kein Tag wie jeder andere: Wie Holger und Ralf auf die Jagd gingen

    1980, 17 Minuten

    Inhalt

    Eigentlich dürfen Kinder laut Gesetz gar nicht bei einer Jagd dabei sein. Doch in der Gegend um Eppenwörden und Meldorf in Schleswig-Holstein findet jedes Jahr kurz vor Weihnachten eine Treibjagd auf Hasen und Fasane statt. Die Kinder haben an diesem Tag schulfrei und Holger und Ralf dürfen bei den Treibern mitgehen. Ihre Väter sind bei den Jägern. Auf einer Fläche, so groß wie fünf Fußballplätze, wird das Wild in den gefrorenen Ackerfurchen aufgestöbert und mit lautem Rufen und Stockschlagen auf die Jäger zugetrieben.

    Credits

    Jahr1980
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittGabi Draeger
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionDieter Saldecki
    Mitwirkende

    Holger und Ralf (Nachnamen anonym)

    Format16 mm, Farbe
    Länge17 Minuten
  • WDR - Sendereihe - Kein Tag wie jeder andere: Wie Jens und Gudrun das Vogelnest fanden

    1980, 17 Minuten

    Inhalt

    Jens ist schwerbehindert und geht mit drei anderen behinderten Kindern im Spastiker-Zentrum Berlin-Spandau zur Schule. Einmal in der Woche nimmt er am Unterricht einer Grundschule in der Nähe teil. Ein Mädchen aus der Klasse, Gudrun, hat ihn besucht und erfahren, wie der Unterricht bei den behinderten Kindern abläuft.
    Der Film schildert Lebensumstände und Schulsituation spastisch behinderter Kinder in einer Sonderschule, die aufgrund einer Privatinitiative von zwei Lehrerinnen ohne staatliche Hilfe, ein „Integrationsmodell“ von behinderten und nichtbehinderten Schulkindern praktiziert.

    Credits

    Jahr1980
    BuchHans-Georg Ullrich und Detlef Gumm
    RegieHans-Georg Ullrich und Detlef Gumm
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittUrsula Höf
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionDieter Saldecki
    Mitwirkende

    Jens und Gudrun (Nachnamen anonym), Schüler und Lehrer eines Spastikerzentrums und einer Grundschule in Berlin Spandau

    Format16 mm, Farbe
    Länge17 Minuten
  • WDR - Sendereihe - Kein Tag wie jeder andere: Wie sich Claudia in einen Zwerg verwandelt

    1980, 17 Minuten

    Inhalt

    Ein Film über ein gehörloses Mädchen, das sich freut, in einem Theaterstück mitspielen zu dürfen. Wie fühlt es sich an, vor großem Publikum auf der Bühne zu stehen?

    Credits

    Jahr1980
    BuchHans-Georg Ullrich und Detlef Gumm
    RegieHans-Georg Ullrich und Detlef Gumm
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittGabriele Herms
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionDieter Saldecki
    Mitwirkende

    Claudia (Nachname anonym)

    Format16 mm, Farbe
    Länge17 Minuten
  • Tomayer fährt weiter

    1979, 46 Minuten

    Inhalt

    Ein Film über Grenzen und Grenzerfahrungen. In der Epoche der Vollmotorisierung erfüllt sich der 40jähriger Hamburger Journalist  Horst Tomayer einen Jugendtraum: die Nahtstelle der beiden Deutsch-Länder – das Zonenrandgebiet – mit dem gemeinen, muskelgetriebenen Zweirad zu erfahren.
    Von Priwall, der Spielbank Travemünde vorgelagerten Ostseehalbinsel, geht die Reise im Sattel (nach der Streckenführung des Bundesgrenzschutzes: 1381 km) durch vier Bundesländer, drei Mittelgebirge, zwei dauerhafte Tiefdruckgebiete und eine AOK-Arztpraxis nach Kirchbrünnlein/ Hinterpres im Dreiländereck (BRD/CSSR/DDR). Am Wegesrand rasten Tomayer und sein Team, um ins Gespräch zu kommen mit Aram, dem christlichen, sozialen Grafen und Großagrarier, mit Emmi, der Grenzlandmarketenderin, dem Herbergswirt, mit der kreglen Forellenzüchterin, mit US-Touristinnen in „beautiful Bavaria“ und Hausfrauen aus Schöppenstedt, mit dem Landwirt an der unteren Elbe und dem Grenzlandgärtner am Fuße des Harz. Im Bild auch: das Friedland-Denkmal aus dem Kalten Krieg, ein DDR- Grenzbefestigungen interpretierender Grenzschutzmann West, die Hotelmaschinen im Harz sowie ein Sonnenuntergang-West.

    Credits

    Jahr1979
    BuchHans-Henning Borgelt und Hans-Georg Ullrich
    RegieHans-Henning Borgelt und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonBernd Mainz
    SchnittBarbara Möller
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionPeter Rüchel, Dieter Kremin
    KameraassistenzCarl F. Koschnick
    Mitwirkende

    Horst Tomayer und viele Menschen längs der innerdeutschen Grenze

    Format16 mm, Farbe
    Länge46 Minuten
    Prädikatbesonders wertvoll

    Dokumente zu diesem Film

  • Deutschlandgeschichten „... und sollen mir doch Arbeit geben, die Philister ...“

    1979, 91 Minuten

    Inhalt

    Der Nichtseßhafte Uwe Kluth zieht mit dem Fahrrad durch die BRD, bettelt, rasiert sich am Bach, schläft in Kiesgruben, teilt seine Ansichten mit zu seiner Erziehung, zu Frauen, zur DDR, zum Alkohol. Die sehr unterschiedlichen Tagesabläufe eines jungen Mönches und einer Krankenschwester sind gegeneinander montiert. Der 75jährige Artist Barmo war einst King of the Trick-Dancers. Jetzt lebt er aus einem Koffer voll Erinnerungen. Max Stolzenberg ist Klauenpfleger. Abends spielt er Heilpraktiker. Zwei Menschen haben mit Überwachung von Verkehrssystemen zu tun: der eine ist Streckengeher, der andere Weltraumfahrer. In einem Münchner Schloss wird ein Werbefilm für Schokoriegel gedreht. Der Jungregisseur äußert seine Vorstellung zur Warenästhetik und zu „Menschen als Verpackung“.

    *

    Gumm und Ullrich zu Deutschlandgeschichten:
    „Wir haben versucht, die Bundesrepublik Ende der 70er Jahre ohne verbale Kommentierung zu porträtieren. Bevor man der Veränderung das Wort redet, muss man zeigen, was Sache ist.“

    Credits

    Jahr1979
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    SchnittUrsula Höf
    KoproduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF) , Mainz, mit Mitteln des Bundesministerium des Innern
    RedaktionChristoph Holch
    MusikJürgen Knieper
    KameraassistenzCarl F. Koschnick
    Mitwirkende

    Uwe Kluth, Artist Barmo, Max Stolzenberg u. a.

    Format16 mm, Farbe
    Länge91 Minuten
    Prädikatwertvoll
    FestivalFilmfestspiele Berlin und Tokio
  • Vom Sperrmüll leben

    1977, 13 Minuten

    Inhalt

    Das Ehepaar Urban hat sich beim Sperrmüll sammeln kennengelernt, verliebt und geheiratet. Sie leben mit der kleinen Tochter in einer Einzimmerwohnung in Berlin-Neukölln, Hinterhof. Vater Urban verdient sein Geld damit, dass er alte Sperrmüllgegenstände aufarbeitet und z.B. mit Schuhcreme auf neu poliert. Der Weg eines alten Kinderstuhls wird mit der Kamera verfolgt. Erst steht er beim Antiquitätenhändler im Schaufenster und dann landet er in einer großen Villa.

    Credits

    Jahr1977
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    Mitwirkende

    Familie Urban

    Format16 mm, Farbe
    Länge13 Minuten
    Prädikatwertvoll
  • 24 Dokumentarfilme für die Serie: Alltag - Bilder von unterwegs

    1973 - 1979, 25 - 30 Minuten

    Inhalt

    24 Dokumentarfilme, die die unterschiedlichsten Alltagsgeschichten erzählen. Vom Film über den Dofpfarrer bis zum Straßenmusiker, vom Krankenhaus bis zum Wandergewerbe. Menschen und Orte mit der Kamera porträtiert.

    Credits

    Jahr1973 - 1979
    BuchDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    RegieDetlef Gumm und Hans-Georg Ullrich
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    ProduktionKänguruh Film GmbH, Berlin, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionGert K. Müntefering
    Format16 mm, Farbe
    Länge25 - 30 Minuten
  • Lach- und Sachgeschichten für die Sendung mit der Maus

    1972 - 1977, 5 - 10 Minuten

    Inhalt

    Themen: Kanalisation, Autoschrott, Schnürsenkelk, Bananenbieger, Tankwart, Goldschmied

    Credits

    Jahr1972 - 1977
    BuchHans-Georg Ullrich und Detlef Gumm
    RegieHans-Georg Ullrich und Detlef Gumm
    KameraHans-Georg Ullrich
    TonDetlef Gumm
    ProduktionHans-Georg Ullrich und Detlef Gumm, im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Köln
    RedaktionGert K. Müntefering
    Format16 mm, Farbe
    Länge5 - 10 Minuten
  • Das Frühwerk von Hans-Georg Ullrich (1965-1969), 1969 Weltausstellung in OSAKA

    1969, 6 x 5 Minuten

    Inhalt

    Mehrfachprojektionen in einem mobilen, mechanischen Theater

    (6 Projektionsflächen synchron 5 Min.)

    Themen der Projektionen: Kultur, Wissenschaft, Architektur, Industrie der Bundesrepublik Deutschland (BRD)

    *

    Hans-Georg Ullrich zu diesem Projekt:

    „Jetzt konnte ich mir endlich eine eigene 16mm Kamera, Schneidetisch und Scheinwerfer kaufen. Dann ging es richtig los mit dem Dokumentarfilm, so wie ich es mir immer gewünscht hatte.“

    Credits

    Jahr1969
    RegieHans-Georg Ullrich
    KameraJürgen Jürgens
    MusikBoris Blacher
    Format35 mm
    Länge6 x 5 Minuten
    GesamtleitungFreiherr von Butlar
    BühnenbildWilfried Minks
    ArchitektW. Bornemann
  • Das Frühwerk von Hans-Georg Ullrich (1965-1969), Jugend zur Deutschlandfrage

    1968, 45 Minuten

    Inhalt

    Ein Film mit dem APO-Aktivisten der alten Zeit. Dazu die etablierten Jungpolitiker Uwe Barschel (CDU) – sein erster Filmauftritt – und Ingrid Matthäus-Maier von der FDP.

    Credits

    Jahr1968
    RegiekameraHans-Georg Ullrich
    Mitwirkende

    Uwe Barschel, Ingrid Matthäus-Maier

    Format16mm
    Länge45 Minuten
    Konzeptionelle MitarbeitJens Hager van der Laan
  • Das Frühwerk von Hans-Georg Ullrich (1965-1969), Internat in B.

    1968, 30 Minuten

    Inhalt

    Beschreibung eines Tagesablaufes ein einem Jesuiteninternat bei Paderborn.

    Credits

    Jahr1968
    RegiekameraHans-Georg Ullrich
    MitarbeitUlrich Knaut
    Mitwirkende

    Jesuitenschule bei Paderborn

    Format16 mm
    Länge30 Minuten
  • Das Frühwerk von Hans-Georg Ullrich (1965-1969), Zeltdach Hersfeld

    1968, 6 Minuten

    Inhalt

    Credits

    Jahr1968
    RegiekameraHans-Georg Ullrich
    KoproduktionArchitektenbüro Frei Otto
    Format35 mm
    Länge6 Minuten
  • Das Frühwerk von Hans-Georg Ullrich (1965-1969), Modellanimation vom Zeltdach Münchener Olympiastadion

    1968, 9 Minuten

    Inhalt

    Diese Animation war ein wichtiger Bestandteil, um den Architekturwettbewerb zum Bau des Olympiastadions in München zu gewinnen.

    Credits

    Jahr1968
    RegiekameraHans-Georg Ullrich
    KoproduktionArchitektenbüro Frei Otto
    Format35 mm
    Länge9 Minuten
  • Das Frühwerk von Hans-Georg Ullrich (1965-1969), Mehrfachprojektionen zum Thema „Gesunde Umwelt“

    1967, 8 Minuten x 6 Projektoren

    Inhalt

    Mehrfachprojetkionen auf einem 9 x 25 Meter großem Pneu

    Credits

    Jahr1967
    UraufführungPräsentiert auf der Deutschen Industrieausstellung (1967)
    Format35 mm
    Länge8 Minuten x 6 Projektoren
  • Das Frühwerk von Hans-Georg Ullrich (1965-1969), Separare und weitere Industriefilme 1966 - 1968

    1966 - 1968

    Inhalt

    Credits

    Jahr1966 - 1968
    RegiekameraHans-Georg Ullrich
    Format35 mm
    AuszeichnungenSeparare (Industriefilmpreis Paris)
  • Das Frühwerk von Hans-Georg Ullrich (1965-1969), Maler einer Stadt

    1966, 30 min

    Inhalt

    Ein Film von und mit den Malern Otto Nagel und John Hartfield

    Credits

    Jahr1966
    RegiekameraHans-Georg Ullrich
    Mitwirkende

    Otto Nagel, John Hartfield

    Länge30 min
  • Das Frühwerk von Hans-Georg Ullrich (1965-1969), Frau Wittchen (1965, 10 min)

    1965

    Inhalt

    Dieser Film beschreibt  eine 80jährige Schiffersfrau. Sie sitzt im Westberliner Hafen fest und darf die Stadt mit ihrem Kahn „Schute” nie mehr verlassen, da er keinen eigenen Motor hat. Ein Gesetz der damaligen DDR Regierung.

    Credits

    Jahr1965
    RegiekameraHans-Georg Ullrich
    MitarbeitHartmut Kunz
    Mitwirkende

    Frau Wittchen

    Format16 mm